Rouven vor der imposanten Kulisse des Olympischen Feuers. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Rouven Ackermann kehrt von den Paralympics voller Eindrücke zurück / Nicht nur Eröffnungsfeier ein Traum

Von Ingrid Schatz

Dornhan. Bei den Paralympics in Sotschi in der ersten Reihe: Rouven Ackermann kehrte müde, aber begeistert und mit unzähligen Erinnerungsbildern im Handy aus Sotschi zurück. Dort war er Mitglied eines Paralympischen Jugendlagers der DBSJ, der Deutschen Behinderten-Sportjugend, aus elf Nachwuchsathleten mit und ohne Behinderung und acht Betreuern (wir berichteten). Bundesministerin Manuela Schwesig hatte die Schirmherrschaft für das Jugendlager übernommen.

Der Flieger mit der Gruppe startete am 6. März in Frankfurt. An Bord auch Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees. Erste Aktion in Sotschi, von nun an immer begleitet von Dolmetscherin Julia: Ausweise beantragen. Für das Olympische Dorf, für das Deutsche Haus, für die Wettkampfstätten.

Ein Traum, schwärmt Rouven, sei die Eröffnungsfeier gewesen. Die Rollifahrer hatten beste Sicht. Aus nächster Nähe erlebten sie die alpinen Wettkämpfe, sahen Anna Schafflhuber siegen und Anna-Lena Forster, jubelten Andrea Rothfuß zu. "Da gab’s aber auch spektakuläre Stürze", erzählt Rouven, immer wieder war der Rettungshelikopter im Einsatz. Als Zuschauer beim Langlauf, beim Halbfinale im Sledge-Eishockey, beim Biathlon, Abfahrt und Slalom – was die jungen Nachwuchsathleten in zwei Wochen Paralympics erleben durften, ist schier unbeschreiblich.

Zur Gondel, die hinauf auf den Berg ins Alpincenter führte, konnten sie vom Hotel aus laufen oder mit dem Rolli rollen. Zu den Wettkampfstätten im Olympic Parc fuhr sie ein Kleinbus.

Die Architektur und fröhlich bunte Anstriche, im gleichen Design wie die Kleidung der russischen Helfer, die riesigen Hallen, die tollen Arenen, das Olympische Feuer, all das begeisterte nicht nur Rouven. "Wir wurden immer gefilzt und überall waren Polizisten", beschreibt er den großen Sicherheitsaufwand. Das fand er jedoch genauso spannend wie alle anderen Aktionen für die deutsche Jugendgruppe. Sie wurden in einer russischen Schule empfangen, gleich am ersten Tag. "Eine supermoderne neue Schule." Stadtrundfahrt in Sotschi, Shoppen an der Strandpromenade, Führung durch das Paralympische Dorf. Dann die vielen Einladungen ins Deutsche Haus, von Bundestagsabgeordneten und Sponsoren. Dort waren sie bald "wie zu Hause: zum Essen, Ausruhen, abends zum Feiern mit den Athleten. Rouven kennt alle Mitglieder der deutschen Mannschaft persönlich. Als Mitglied im Paralympischen Nationalkader trainiert er seit zwei Jahren mit ihnen.

Die Jugendgruppe wurde interviewt von Radio und Fernsehen, erlebte die Interviews der internationalen Presse mit den Medaillengewinnern, war auf der Medal Plaza bei den Siegerehrungen. Im Österreichischen Haus begegneten sie einer Jugendgruppe. Zwei Wochen lang sammelte Rouven Eindrücke fürs Leben, hatte Spaß, Kameradschaft und erlebte Integration. Der Rückflug mit den deutschen Athleten, der Empfang durch die Presse im Frankfurter Flughafen krönten den Aufenthalt.