Trotz oder gerade wegen der Corona-Krise herrscht eine große Blutspendebereitschaft in der Stadthalle. Foto: Stöhr Foto: Schwarzwälder Bote

Blutvorrat: Gut 20 Prozent mehr Freiwillige als sonst / Allgemeiner Trend im Kreisgebiet

Dornhan. Auch in Krisenzeiten ist es wichtig, dass die Menschen Blut spenden. Davon sind die ehrenamtlichen Helfer des Roten Kreuzes überzeugt. Während aktuell fast alle Veranstaltungen und Termine abgesagt oder verschoben werden, so galt dies nicht für die am Montag durchgeführte Blutspendeaktion des DRK-Ortsvereins Dornhan.

"Blutspende gehört zur Grundversorgung der Menschen und ist – auch in diesen Zeiten – unverzichtbar", so Vorstandsmitglied Jürgen Siebert im Vorfeld der Aktion. Auch in Corona-Zeiten müssten Menschen dringend operiert werden, und es geschehen Unfälle, bei denen es zu hohen Blutverlusten kommt.

Unumgänglich waren im Unterschied zu früheren Terminen verschiedene Sicherheitsmaßnahmen aufgrund der zunehmenden Verbreitung der Erkrankung Covid-19. Ein Hinweis vor der Halle machte auf die aktuellen Rückstellungskriterien aufmerksam. So durften Spender – logischerweise – beispielsweise keinen Kontakt zu einer infizierten Person gehabt haben. Direkt am Eingang wurde den potenziellen Spendern jeweils die Körpertemperatur gemessen. Die DRK-Bereitschaftsmitglieder trugen alle Mundschutz und Handschuhe. Auch auf den nötigen Sicherheitsabstand wurde geachtet. Desinfektionsmittel stand am Eingang bereit. Die Küche bleibe dagegen geschlossen. Einen Imbiss gebe es diesmal nicht, erklärte der stellvertretende Bereitschaftsleiter Robert Wolff. Allerdings gab es am Ausgang für die Spender ein süßes Dankeschön zum Mitnehmen.

Mit Abstand durften die Spendewilligen im Foyer Platz nehmen. An der immer länger werdenden Schlange vor dem Einlass zeigte sich schon in der ersten Stunde zwischen 11 und 12 Uhr, dass das Interesse der Bürger groß ist. Auch viele jüngere Personen waren darunter. "Die Spendenbereitschaft ist da", sagte Sonja Frisch, die für die Organisation zuständig war und jedem Besucher die Temperatur maß. Auch Wolff zeigte sich um die Mittagszeit zufrieden. Es seien bis schon 50 Leute gekommen, so der stellvertretende Bereitschaftsleiter.

Man habe "keine nennenswerten Spendeneinbrüche" zu verzeichnen, hieß es auf Nachfrage am späteren Nachmittag. Die Leute seien zudem sehr diszipliniert und verständnisvoll gewesen – trotz der etwas ungewöhnlichen Situation und den erschwerten Bedingungen. Der Ortsverein bedanke sich ausdrücklich bei den vielen spendewilligen Bürgern. Man hoffe, dass der nächste Blutspendetermin im September unter normalen Bedingungen ablaufen könne.

Am Ende war das Fazit sehr positiv. Insgesamt gab es 339 Spendewillige. 317 Blutspendekonserven könnten daraus gewonnen werden. Nur 22 Personen, erstaunlich wenig, wurden nicht zugelassen. 32 spendeten zum ersten Mal. Insgesamt sei die Spendenbereitschaft gut 20 Prozent höher gewesen als beim vergangenen Termin im Frühling. Das sei gleichzeitig auch der Trend im Kreisgebiet, freute sich Wolff über die große Resonanz in Dornhan.