Kämmerer Otto Ruppaner zeigt Möglichkeiten auf / IHG und Stadt Dornhan kooperieren intensiver

Von Marzell Steinmetz

Dornhan. Wirtschaftsförderung war bereits 2012 ein Thema für die Stadt und die IHG. "Die Zusammenarbeit hat sich intensiv entwickelt", konnte IHG-Präsident Lothar Reinhardt bei der Hauptversammlung am Dienstag im Bürgersaal nun feststellen.

So haben die Interessengemeinschaft Handel und Gewerbe und die Stadt die Leistungsschau in diesem Jahr erstmals gemeinsam ausgerichtet. Die Gewerbetreibenden haben außerdem mit Otto Ruppaner auch einen Ansprechpartner im Rathaus: Der Stadtkämmerer ist für die Wirtschaftsförderung zuständig.

Bei der IHG-Versammlung referierte Ruppaner über die wirtschaftliche Entwicklung in Dornhan, besonders unter dem Aspekt des demografischen Wandels, auf den man Antworten finden müsse.

Die Leistungsschau sei, so Ruppaner, "etwas Einzigartiges" gewesen. Man dürfe sich jedoch nicht zurücklehnen. Der Schwund an Fachkräften und Auszubildenden für Handwerk und Industrie, die Abwanderung junger Leute nach dem Studium in Ballungszentren seien eine "bedauerliche Entwicklung". Den Kindern klarzumachen, dass sie in Dornhan auch Perspektiven hätten, sieht Ruppaner als eine gemeinsame Verpflichtung von Stadt und IHG an.

Die Wirtschaft brauche viele ausbildungsfähige junge Menschen und die Stadt auch weiterhin eine weiterführende Schule. Ruppaner rief die Gewerbetreibenden dazu auf, mit der Gemeinschaftsschule – die Stadt hat einen Antrag zur Einführung dieser Schulart gestellt – zu kooperieren.

Der Kämmerer wies darauf hin, dass Stadt und Gemeinderat verstärkt etwas für die Wirtschaft tun wollten. So sei das Mado-Areal in der Balmerstraße mit Fördermitteln aus der städtebaulichen Sanierung erworben worden, um dem größten Arbeitgeber der Stadt Planungssicherheit zu geben. Auch habe die Stadt zwei Fördermittelanträge für zwei Firmen begleitet. Allerdings hoffe der Gemeinderat , dass auch die IHG ihren Anteil leiste. Ideen gebe es viele, sagte Ruppaner, beispielsweise gemeinsame Wirtschaftstage oder ein Gründerzentrum für junge Unternehmer. Handwerksbetriebe könnten sich zusammenschließen, um gemeinsam öffentliche Aufträge zu erhalten.

Ruppaner schlug auch Aktionen der Gastronomen im Sommer auf dem Denkmalsplatz vor. Ruppaner: "Die Stadt und die IHG müssen eine Plattform bieten, damit Unternehmer zueinander finden und sich gegenseitig beflügeln", betonte er.

Wichtig für den Wirtschaftsförderer ist der Erhalt der Nahversorgung und des lokalen Einzelhandels. Dieser werde zwar dadurch begünstigt, dass keine große Kreisstadt in unmittelbarer Nähe sei. Die großen Mitbewerber seien jedoch im Internet zu finden. Darauf sollte konzeptionell reagiert werden. Ruppaner könnte sich vorstellen, einen kleinen Bus zu organisieren und einen eigenen Pendelverkehr zwischen der Kernstadt und den Ortsteilen einzurichten.

Präsident Lothar Reinhardt räumte ein, dass es in Dornhan keine Alternative zur Gemeinschaftsschule gibt. Man müsse auch mehr Werbung machen, dass die Bürger die Angebote der Stadt nutzten. Er kündigte an, dass IHG und Stadt ermitteln wollen, welche Betriebe im Stadtgebiet ausbilden. Fehlende Mitarbeiter könnten eine Wachstumsbremse sein: "Das zeichnet sich schon ab."

Der IHG-Präsident hatte zuvor Rückblick auf das Jahr 2012 gehalten. Was in diesem Jahr passiert ist, ist Thema der nächsten Hauptversammlung, die bereits im Februar oder März 2014 stattfindet. Marina Ott berichtete über die IHG-Veranstaltungen 2012. Sie stellte fest, dass die Besucherzahl am verkaufsoffenen Sonntag im Frühling doppelt so hoch sei wie an "langen Einkaufssamstagen".

Michael Blocher wies einen positiven Kassenbestand aus, und Klaus Kretschmann zeigte stimmungsvolle, mit Musik unterlegte Bilder von der diesjährigen Leistungsschau.