"Haute Couture" bei Modenschau im Dornhaner Seniorenheim zu bestaunen / Dackel Waldi mit auf der Bühne
Von Ingrid Vögele
Dornhan. Wer hätte gedacht, dass dieses Jahr die Modewochen, die sich sonst in den großen Metropolen abspielen, in der Schillerstraße 7 stattfinden? Die Kundschaft – Bewohner des Seniorenheimes und des Betreuten Wohnens – hatten sich rechtzeitig im großen Saal zum Stehempfang, der im Sitzen stattfand, eingefunden.
Ein Erdbeerfest wurde zuvor gefeiert. Beim Kaffee mit Erdbeerkuchen, Eis mit Erdbeeren und bei einer Erdbeerbowle begrüßte die Leiterin Beate Hellstern Bewohner, Angehörige und ehrenamtliche Helfer.
Und dann wurde gezeigt, was die Dame von Welt bei allen möglichen Events so trägt. "Mein kleiner grüner Kaktus" bot den musikalischen Hintergrund für die perfekte Gartenmode, bei der "die Radieschen von selber sprießen", wie die Moderatorin Wera Link versicherte. Eine äußert wandlungsfähige Strandmode im Stil der 1920er-Jahre begeisterte genauso wie die adrette Erscheinung des Matrosenmädchens.
Die Hippies aus den Sechzigern lebten wieder auf. Ganz praktisch kam die Jagdmode daher, denn auch die Pirsch verlangt ein gutes Aussehen. Sogar der Dackel Waldi durfte mit auf den Laufsteg. "Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt", jetzt wurde es heiß. Der blaue Engel, alias Pflegedienstleiterin Juliane Martin, drapierte sich im perfekten Kostüm mit Zylinder in Marlene-Dietrich-Manier auf dem Stuhl.
Aktuelle Nachtmode, bei der Frieren ausgeschlossen ist, leitete über zum Höhepunkt. Mit der 95-jährigen Friedel Bussenberg war noch im wahrsten Sinne ein Topmodel eingetroffen, das gekonnt die neueste Pflegemode vorstellte und die Vorzüge eines Schals zur Erheiterung aller erläuterte. Um das Publikum von der praktischen neuen Kleidung zu überzeugen, brachte sie das müde Nachtmodenmodell selbst zu Bett.
Alle Auftritte wurden entsprechend musikalisch untermalt. Langer Applaus belohnte beim Finale alle Models und die Organisatorin Alexandra Eckstein-Sauer für die gelungene Vorstellung.