Dem früheren Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner (links) wurde die Ehre zuteil, das Fest mit dem Fassanstich zu eröffnen. Ortsvorsteher Freddy Hassel (daneben) lobt die tolle Gemeinschaftsleistung. Foto: Maier

Salzstetten ist bekannt für sein exorbitant großes Vereinsleben. Vereine und Organisationen schmiedeten eine Allianz, um das große Dorffest zu stemmen. Bei Kaiserwetter zeigten sich die Salzstetter in Feierlaune.

Waldachtal-Salzstetten - Geselliges Beisammensein, Musik, Gesang, Tanz und Kulinarisches bestimmte zwei Tage lang das Ortsgeschehen in der über 1800 Einwohner Gemeinde. Der Musikverein eröffnete den Festreigen mit schmissigen Märschen und wohlklingenden Polkas unter Stabführung von Branko Herbstreit. Die Ehre für den Fassanstich wurde dem früheren Ortsvorsteher Wolfgang Fahrner zuteil, der sich um den Ort verdient gemacht hat.

Lobende Worte für Wolfgang Fahrner

Freddy Hassel, erst seit 2019 als Nachfolger im Amt, meinte, er könne es nachvollziehen, was Fahrner in 31 Jahren geleistet habe. Salzstetten habe dem heutigen Hauptamt- und Personalamt-Leiter der Stadt Freudenstadt viel zu verdanken. Diese Ehrerbietung trieb dem Salzstetter Original Peter Sadzik sogar Tränen in die Augen. Ortsvorsteher Hassel sagte in seiner Ansprache: "Das Dorffest drückt die Verbundenheit untereinander aus. Es ist Ausdruck des Zusammenhaltens in unsicheren und schweren Zeiten." Und es sei ein Zeichen unserer Sehnsucht nach Normalität und Geselligkeit. "Deswegen dürfen wir miteinander feiern und fröhlich sein trotz Corona und Ängsten, welche der Krieg in der Ukraine auslöst." Es erfülle ihn mit Freude und Stolz, dass so viele Helfer und Helferinnen im Einsatz seien, die dafür ihre Freizeit opfern. "Ohne eure Schaffenskraft wäre das Fest nicht möglich", lobte Hassel.

Arbeitsgemeinschaft leistet ganze Arbeit

Die AG Dorffest mit Ortsvorsteher Stellvertreter Marius Fischer hat ganze Arbeit geleistet. Fischer habe drei Feste in einer Woche geschultert: Eigene Hochzeit, runder Geburtstag und das Dorffest. Hassel dankte auch allen Sponsoren. "Ich kann die AG Dorffest und die Helferschar nur in höchsten Tönen loben!", bilanziert Hassel. Bürgermeisterin Annick Grassi, die selbst beim Fest mithalf, zollte ihren Respekt: "Super! Eine tolle Gemeinschaftsleistung der Vereine!"

Das Zusammensein genossen die älteren Mitbürger beim Seniorennachmittag bei Kaffee und Kuchen. Der Shantychor des Liederkranzes mit Akkordeonspielerin Angela Frank ließ erfrischende Meeresbrisen wehen. Für Stimmung sorgten die "Schwarzwald Buam". Die Tuders aus Salzstetten, die Rhythm- und Brassband "Live from Black Forest", elektrisierten ihre Fans mit ihren Hits zu nächtlicher Stunde. Sie rockten das Dorffest. Simon Kneißler gab an diesem Abend den Takt an. Salzstettens Aushängeschild versetzte den Festplatz mit vortrefflicher Guggenmusik in eine feierfreudige Partymeile. Viele wippten mit und reckten die Hände.

Feier in der Kirche

Katholische und evangelische Christen feierten am Sonntag gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst, den das Harmonikaorchester Salzstetten-Tumlingen mit Dirigentin Birgitt Schittenhelm in der St.-Agatha-Kirche musikalisch umrahmte. Die Diakone Toni Babic und Ralf Hornberger stellten das Verständnis von Ökumene heraus: Zusammenhalten. Gemeinschaft leben. Zum Frühschoppen gab die Oberstufen-Musikkapelle aus dem benachbarten Altheim unter Leitung von Oliver Herberger in Salzstetten ihre Visitenkarte ab und begeisterte. Der Kinderchor des Bildungshauses erfreute zusammen mit dem Impuls-Frauenchor des Liederkranzes. Die Tanzgarde der Narrenzunft zeigte einen Showtanz. Kinderherzen höherschlagen ließ eine Spielstraße, welche Melanie Böhm mit ihrem Elternbeirats-Team von der Grundschule organisierte. Der Festerlös kommt allen Vereinen zugute, gemäß ihren geleisteten Arbeitsstunden. Und das Echo der Besucher fiel großartig aus: "Ein Mega-Fest!"