In Donaueschingen wird das Breitband ausgebaut. Foto: Schwarzwälder Bote

Zwei Millionen Euro für Glasfaser. Jetzt kommen die Schulen dran. Die Anschlussfrist endet am Freitag.

Donaueschingen - Die Schulen und das Rathaus stehen im Mittelpunkt des zweiten Breitband-Bauabschnitts.

In einer sechs Kilometer langen Trasse, die zwischen Humboldtstraße und Friedrich-Ebert-Straße verläuft, investiert die Stadt im diesem Jahr 2,2 Millionen Euro. Der Hauptstrang beginnt am bereits funktionierenden zentralen Technikstandort direkt am Fürstenberg-Gymnasium und öffnet auf dem Weg nach Allmendshofen zwei Nebenstränge in Richtung Realschule und Eichendorffschule.

Für Eigentümer, die entlang des Glasfaserstrangs ein Gebäude besitzen, tickt die Uhr. 314 Grundstücks- und Immobilieninhaber hat der Zweckverband angeschrieben, ob sie sich anschließen lassen. Bis morgen, Freitag, 25. Januar, müssen die ausgefüllten Anträge beim Zweckverband eingereicht sein. Ein paar Tage Kulanz eingerechnet, könnten die Planungen ab Februar beginnen, so Katrin Merklinger vom Zweckverband Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar.

Was folgt ist ein längerer Prozess, das Vorhaben in die Landesförderung zu bringen. "Das kann schon zwei bis drei Monate beanspruchen", bremst sie Erwartungen, Anschlusswillige könnten schon Ende 2019 via Betreiber Stiegeler IT schnelles Internet, Telefon und Fernsehen über eine Dose nutzen.

Hauseigentümer zahlen die Versorgung aus eigener Tasche

Die Stadt übernimmt die Kosten auf öffentlichen Flächen. Auf privatem Grund muss der Eigentümer zahlen. Durchschnittlich fallen Kosten von 400 bis 1500 Euro an. Wer sich erst später für einen Hausanschluss entscheidet, müsse mit erheblichen Mehrkosten rechnen, sagt die Verbandssprecherin. Wenn alle Vorbereitungsprozesse planmäßig abgeschlossen sind, könne der Tiefbau im Sommer starten. Ist dieser abgeschlossen, müssen die Anschlussdosen im Keller gesetzt und das Glasfaser eingeblasen werden. Je nach Witterung kann das eventuell 2020 erfolgen. Denn für das Einblasen sind Temperaturen von über vier Grad notwendig.

Der Ausbau erfolgt in sogenannter offener Bauweise. Das heißt, es werden, vorzugsweise auf den Gehwegen, Gräben geöffnet. Besonderheiten müssen laut Katrin Merklinger nicht beachtet werden. "Und bei der Sanierung der Schellenbergbrücke sind bereits Leerrohre gelegt worden. Deswegen stellt die Querung der Brücke kein Problem dar."

Stadt schafft Basis für wichtigen Standortfaktor der Wirtschaft

Der Zweckverband Breitbandversorgung kümmert sich um den kompletten Ausbau des Backbone und der Ortsnetze wie auch die Fördermittel durch das Land. Wie hoch sich die Förderungen für die Stadt Donaueschingen beziffern, lässt sich laut Stadtsprecherin Beatrix Grüninger derzeit kaum sagen, weil das Land Baden-Württemberg gegenwärtig die Förderrichtlinien überarbeitet.

Bereits in der Ausbauphase 2018 wurden im Bereich des Fürstenberg-Gymnasiums etwa 50 Haushalte, Unternehmen und öffentliche Gebäude ans Netz angeschlossen. 2014 legte die Stadt mit einem Glasfasernetz im Gewerbegebiet Breitelen Strangen die Basis für einen wichtigen Standortfaktor für Wirtschaft und Private.

Zukunftsprojekt über den städtischen Eigenbetrieb finanziert

Bis 2018 hat Donauschingen 4,4 Millionen Euro in das Breitbandnetz investiert. Laut Investitionsprogramm folgen 2020 neben der Fertigstellung des Strangs nach Allmendshofen, das Gewerbegebiet Pfohren und die Immenhöfe und in der Kernstadt das Konversionsgelände. Erneut sind zwei Millionen Euro eingeplant, um Glasfaser zum Endkunden zu bringen. Für das Zukunftsprojekt Breitbandversorgung investiert die Stadt über den städtischen Eigenbetrieb insgesamt etwa 20 bis 30 Millionen Euro.

Seite 2: Info zu Breitbandausbau

 Neudingen In Neudingen ist im November der zentrale Technikstandort errichtet worden. Begonnen wurde 2018 die Montage der Glasfaserkabel. Der Ausbau erfolgt mit wärmeren Wetter. Eine Rücklaufquote von 98 Prozent zeigt das Interesse der Bevölkerung am schnellen Internet.

 Wolterdingen

In Wolterdingen ist das Ortsnetz seit Anfang 2017 in Betrieb. Angeschlossen wird noch das Gewerbegebiet Längefeld. Im vergangenen Oktober haben die Arbeiten für den Backbone begonnen. Das ist das Basisnetz, das die einzelnen Kommunen verbindet. Mit der Inbetriebnahme des Gewerbegebiets Aasen im September 2018 wurden Unternehmen und private Haushalte angeschlossen. Im Dorf gilt die Grundversorgung laut Stadt seit 2014/15 als gewährleistet. Gleiches gilt für Pfohren.

 Hubertshofen Huberstshofen war nach fünfmonatiger Umsetzung im Dezember 2016 am Netz. Für einen Teilbereich von Pfohren und Immenhöfe wird derzeit der Förderantrag beim Land bearbeitet. Die Ausschreibung könnte im Frühjahr erfolgen, der Ausbau ist in der ersten Jahreshälfte vorgesehen. Sobald es die Temperaturen zulassen, wird die Backbone-Verbindung von Brigachtal nach Grüningen fertiggestellt. Die Arbeiten für das Ortsnetz Grüningen gehen laut Zweckverband Breitbandversorgung im Frühjahr weiter. Die Versorgung durch private Telekommunikationsanbieter habe dort die Anforderungen der Grundversorgung nicht erfüllt, so Verbandssprecherin Katrin Merklinger.