Info-Gespräch in der Kindertagesstätte – das Interesse an der neuen Einrichtung ist immens. Foto: Schwarzwälder-Bote

Donaueschinger Kindertagesstätte dient als Vorbild / Im März soll die fünfte und letzte Gruppe an den Start gehen

Von Cornelia Spitz

Donaueschingen. Wunderfitzig sind sie, die anderen Städte, wenn es um die Kindertagesstätte Wunderfitz in Donaueschingen geht. Denn die erweist sich zunehmend als Vorbild, für das andere gerne Nachahmer wären.

Immer wieder klingelt bei der Leiterin der Einrichtung in der Danziger Straße, Ines Walz, das Telefon. Am anderen Ende: immer wieder Vertreter anderer Städte, manchmal sogar Arbeitgeber mit dem Wunsch nach einer eigenen Betriebskindertagesstätte, oder kirchliche Träger solcher Einrichtungen. Eine Gemeinderatsabordnung einer Stadt, und zwei kirchliche Träger aus anderen Städten waren gar einmal zu einem Besichtigungstermin vor Ort. Es hat sich also rumgesprochen, dass in Donaueschingen eine der modernsten Kindertagesstätten der Region (an-)gebaut und im November eröffnet worden ist.

Seither erfüllen kleine Kinder die hellen und freundlich gestalteten Räume mit Leben. Irgendwie ist alles durchgeplant. Kindgerecht. Da gibt es diese winzigen Waschbecken, die viel kleiner sind, als manch Erwachsener sie aus seiner eigenen Kindergartenzeit kennt. Oder die Toiletten, die wie Miniatur-Sanitäranlagen anmuten. Kleine Tischchen und Stühlchen sowieso, aber auch so ungeheuer viel Praktisches und Durchdachtes: Der Wickeltisch mit der flachen, ausziehbaren Holztreppe zum Selbst-Draufsteigen; die Klarsicht-Boxen mit Foto außen und innendrin den Hygieneartikeln für jedes Kind; oder die Holzspielgeräte, die überall die Wände säumen und scheinbar im Vorbeigehen zum Spielen einladen, in Wahrheit aber die Spielarena im Wunderfitz ganz einfach noch viel größer und bunter machen.

"Nichts, absolut gar nichts" würde man anders machen, wenn man es noch einmal mit dem Einrichten einer solchen Kindertagesstätte zu tun hätte, sagt Donaueschingens Sozialamtsleiter Hubert Romer. "Es ist genau so, wie man es sich vorgestellt hat, "wir würden es genau so noch einmal tun".

Ein bisschen Stolz und ganz viel Identifikation mit dem Aushängeschild in Sachen Kinderbetreuung schwingen mit. Kein Wunder – monatelang wurde geplant, besprochen, ausgedacht. Viel Idealismus, Wissen – und auch ganz schön viel Geld sind in die Einrichtung geflossen: 1,3 Millionen Euro und neun Personalstellen, die aktuell, weil manches auch Halbtagsstellen sind, von 13 Erzieherinnen besetzt werden. Gemeinsam gewährleisten sie, dass die Knirpse, je nach gewählter Betreuungszeit, von 7 bis 17 Uhr betreut werden.

Eröffnet worden war im November 2010 mit zunächst 30 Plätzen für die ganz Kleinen, bald schon wurde die vierte Gruppe aufgemacht, so dass derzeit 40 Plätze zur Verfügung stehen – und voraussichtlich im März werde die fünfte Gruppe an den Start gehen. Denn von den 40 Plätzen sind 38 bereits belegt, und die Warteliste zeigt an, "dass wir die fünfte Gruppe ab dem Frühjahr auf jeden Fall brauchen werden", meint Hubert Romer. "Wir haben eine sehr gute Auslastung" – da freut man sich bei der Stadtverwaltung. Und ein Blick nach Allmendshofen zur Kindertagesstätte Felix zeigt, dass die Betreuung für Kinder ab null Jahren auch in ländlichen Gefilden wie der Baar längst keine exotische Erscheinung mehr ist. Im "Felix" teilen sich die Städte Donaueschingen, Hüfingen und Bräunlingen die Kindertagesstätten-Plätze. Auch jene zwölf Plätze, die Donaueschingern vorbehalten sind, sind belegt.

Die vom Gesetzgeber geforderte 20-Prozent-Marke für die Betreuung unter Dreijähriger hat Donaueschingen damit längst erfüllt – aber als wirklich familienfreundliches Signal für die Zukunft will Donaueschingen mehr tun als bloße Pflichterfüllung.