Viel Schnee gibt es bisher in diesem Winter, viel Salz zu kaufen auch - nahezu überall. Foto: Hahnel

Ordnungsamt geht auf Streife - und findet keinen Winterdienstsünder. "Unsere Satzung ist zu befolgen".

Donaueschingen - Schneeflöckchen und die Salzkristalle: In der Donaustadt wird Auftaumittel weiterhin gestreut was der Geldbeutel hergibt. Die Kommunalverwaltung macht’s vor und schaut gleichermaßen weg – trotz eindeutiger Vorschriften.

Im Zuge der ersten größeren Schneefälle des Winters begaben sich die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes auf Streife und auf die Suche nach jenen, die ihren Winterdienst "verschlafen" haben. Kein einziger Salzsünder wurde aktenkundig, das bestätigt Arno Ruf vom städtischen Hauptamt auf Anfrage.

Keine Salzsünder, wohl aber einige, die es mit dem Schneeräumen und Splittstreuen nicht so ernst genommen haben und nun offziell verwarnt sind (Strafzettel wurden nicht ausgestellt). Wie kommt das?

Ruf fällt die Antwort nicht ganz leicht, schließlich verweist der Sachgebietsleiter im Rathaus auf das "Miteinander", auf die Diplomatie, zumindest sinngemäß darauf, dass tatsächlich nicht alles umsetzbar ist, was geschrieben steht.

Arno Ruf weiß natürlich, dass eine geschwächte alleinstehende Rentnerin oder der alleinstehende Arbeitnehmer die kommunale Winterdienstsatzung nie komplett erfüllen können. Gleichzeitig aber darf er das Schriftstück nicht abwerten, schon deshalb nicht, weil irgendwann die Versicherungswirtschaft ins Spiel kommt. Und die Krankenkassen prüfen schnell, ob sich Regressforderungen stellen lassen. Auch in Donaueschingen, das bekräftigt Ruf.

Das Streusalz rund um den Musikantenbrunnen vor dem Rathaus, auf dem alten Festhallenplatz, an Bushaltestellen oder auf vielen Gehwegen wird also nicht ausgebracht, weil man geradezu darauf brennt, für 25 Kilogramm Streumittel acht Euro auszugeben oder förmlich Gefahr laufen will, einen Strafzettel "verpasst" zu bekommen.

Zu Sturzverletzungen infolge Glätte aber kommt es, laut Ruf sogar jeden Winter, teils seien die Verletzungen gar schwerwiegend.

Streusalz bleibt vorerst das effektivste Mittel gegen Schnee und Eis, auch wenn es ab bestimmten Temperaturen Nachteile aufweist und ein Salz-Wassergemisch erzeugt, welches ab etwa sieben Grad minus gefriert.

Quo vadis? Keiner weiß es ganz genau. Arno Ruf von der Stadt Donaueschingen bietet Folgendes an: "Unsere Satzung ist sehr detailreich und zu befolgen. Ich denke, man kann nach wie vor in der Nachbarschaft oder im Bekanntenkreis Hilfe finden. Es gibt auch etliche private Winterdienstler, kommerzielle ohnehin."