Das Haus Galimberti (links) unterhalb der Stadtkirche wäre nach Ansicht der Gründungsmitglieder Gerhard Fischer (von links), Ekkehard Bächle, Brigitte Metzger und Eva Schütz vor fast drei Jahren ein ideales Domizil für ein Bürgermuseum gewesen. Von der Realisierung ist man heute freilich weit entfernt. Archivfoto: Vollmer Foto: Schwarzwälder Bote

Museumsverein: Vereinsvize, Chronist und Kassiererin hören auf / Auflösung wird zum Thema

Die Mitglieder des Museumsvereins waren im Oktober 2015 bei ihrer Vereinsgründung mit dem hehren Ziel angetreten, mit einer neuen Einrichtung eine Lücke zu schließen, die es in der geschichtsträchtigen Donaustadt nicht geben sollte.

Donaueschingen. Sie wollten den Weg bereiten für ein Stadtmuseum, das etwa auch der langjährige SPD-Fraktionssprecher Wolfgang Karrer beinahe schon gebetsmühlenartig Jahre zuvor in seinen Haushaltsreden gefordert hatte.

Dieser Weg war anfangs schwierig, weil sich die Mitglieder uneins waren, in welche Richtung sie gehen sollten. Und nun wird er wohl schon bald im Nichts verlaufen: Seit Herbst 2016 ohne Vereinschef und ohne weitere Sitzungen sowie 2017 ohne Mitgliederversammlung wird es nun wohl bald eine Zusammenkunft geben, in der man nochmals die Frage nach einem Kandidaten für den Vorsitz stellen wird, aber auch jene nach der Auflösung des Vereins. Und es dürfte auf das Ende hinauslaufen, denn inzwischen ist auch klar, dass der stellvertretende Vorsitzende Ekkehard Bächle, Schriftführer Horst Fischer und auch Kassiererin Helene Sulzmann ihr Engagement für den Verein aufgeben werden.

Dabei hatte alles verheißungsvoll angefangen, denn auf Anhieb hatte der Verein über 30 Mitglieder, die das gewünschte Projekt anschieben wollten und auch auf die Stadt setzten: "Die Mitglieder können nur ihren Beitrag beim Aufbau und Betrieb eines Heimatmuseums leisten, ohne die finanzielle Unterstützung der Stadt ist das nicht möglich. Sie muss uns ein Gebäude zur Verfügung stellen", sagte damals der inzwischen verstorbene Gründungsvorsitzende Willi Hönle, der damals auch von einer "grundsätzlichen Unterstützung" seitens OB Erik Pauly gesprochen hatte.

Aber die Stadt hat mit Konversion, Realschulneubau oder Grüninger Bürgerhalle genügend millionenschwere Projekte zu stemmen. Da bürdet man sich ohne Not nicht auch noch ein Stadtmuseum auf. So blieb auch der Wunsch des Vereins auf 10 000 Euro Startkapital aus dem Stadthaushalt unerfüllt.

Mit diesen wenig Hoffnung machenden Aussichten geriet auch recht schnell Sand ins Vereinsgetriebe. Nachdem man sich von der Begrifflichkeit "Heimatmuseum" verabschiedet und sich den neuen Namen "Förderverein Bürgermuseum" gegeben hatte, wollte Willi Hönle erst einmal nur ein Konzept erarbeiten und dieses der Stadt vorlegen, wollten andere mit Aktionen den Verein im Bewusstsein der Donaueschinger verankern, um mehr Rückhalt für die Vereinsidee zu bekommen. Es bildeten sich zwei Lager. Eines davon war die "Geschichtswerkstatt", die mit ihrem "Bürstentag" im Sommer 2017 immerhin eine erfolgreiche Aktion auf die Beine stellte. Aber auch hier ruht inzwischen die Arbeit.

Eine weitere Belastungsprobe folgte Im Herbst 2016. Vereinsinitiator Willi Hönle musste den Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen abgeben. Mit ihm stiegen Schriftführerin Brigitte Metzger, Kassier Gerhard Fischer und auch Beisitzerin Eva Schütz aus. Und es gab fünf Vereinsaustritte. Man wollte aber weitermachen und bald einen Vorsitzenden finden, doch schon im Februar 2017 sah Vereinsvize Ekkehard Bächle nach einer Reihe von Informationsbesuchen in Stadtmuseen angesichts der dort geäußerten hohen Einrichtungs- und Betriebskosten und der priorisierten Millionenprojekte in der Donaustadt das Bürgermuseum in weite Ferne gerückt. Einziges Lebenszeichen blieb seither der Bürstentag.

Ekkehard Bächle hat einen Brief an die übrigen 26 Mitglieder verschickt, in dem er die Situation darstellt. Bis Ostern bittet er um Vorschläge. Im Mai soll es eine Mitgliederversammlung geben.