Klaus Arnoldi (rechts) vom VCD und Hermann Krafft vom BUND sprachen über "Stuttgart 21" und die Alternativen. Foto: Elisabeth Winkelmann-Klingsporn Foto: Schwarzwälder-Bote

Sorge um Bestand und Ausbau der regionalen Bahnstrecken / Verkehrsclub informiert differenziert über Stuttgarter Reizthema

Donaueschingen (ewk). "Bahnprojekte im Süden: Stuttgart 21 (S 21) und die Alternativen" – unter diesem Titel informierte der Verkehrsclub Deutschland (VCD) am Samstagnachmittag im evangelischen Gemeindehaus am Irmapark über das Stuttgarter Reizthema.

Differenziert erläuterte Klaus Arnoldi vom VCD seinen rund 50 Zuhörern Sachstand und Hintergründe zum milliardenteuren Großprojekt. "Die Stadtplanung ist der eigentliche Motor von S 21." Im engen Stuttgarter Kernstadtkessel brauche man neue Flächen für die Innenstadtentwicklung. Und dazu habe sich die Verlegung des Bahnhofs unter die Erde angeboten.

Die Fläche ist längst von der Bahn gekauft und die Überplanung bereits im Gange. Zudem haben sich Bahn und Land durch gegenzeitige Absprachen und Verträge gebunden. Ungereimtheiten im Blick auf Leistungsfähigkeit, Praktikabiliät, Betriebskonzept, tatsächlichen Bedarf oder künftige Betriebskosten, wie sie inzwischen auch aus den Schlichtungsgesprächen bekannt sind, stellte Arnoldi dar.

Dabei steht der VCD bei Verbesserungen der Anbindung von Messe, Flughaben und Gäubahn durchaus für einen Ausbau der Bahnstrecke Stuttgart – Ulm. Statt eines neuen unterirdischen Durchgangsbahnhofes macht man sich aber für Verbesserungen am vorhandenen Kopfbahnhof stark. Für vorrangig hält man beim VCD den Ausbau der Nord-Süd-Magistrale Amsterdam-Gotthardtunnel-Genua im Streckenabschnitt Karlsruhe-Basel. Hier wird im Güterverkehr mit hoher Nachfrage gerechnet. Dazu kommen regionale Strecken wie beispielsweise der Ausbau des hiesigen Ringzuges oder die Elektrifizierung der Strecke Donaueschingen-Neustadt. Wichtig seien zudem verstärkte Anstrengungen im Bereich Kundenfreundlichkeit und die Einrichtung barrierefreier Zugänge

Wie eng S 21 mit der hiesige regionale Bahnverkehr verbunden sind, wird beim VCD auf den griffigen Punkt gebracht: Wegen Stuttgart 21 fehlen die Mittel für den Ausbau wichtiger Strecken im Land.