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Coronaschutzmaßnahmen haben keinen Einfluss auf die Bauprojekte / Gauchachtalbrücke und Ausbau der B 27

Seit Auftreten des Coronavirus in Deutschland und der Region hat SARS-CoV-2 sukzessive immer stärker Einfluss auf das tägliche Leben und den Alltag genommen.

Donaueschingen (guy). Die Auswirkungen der Corona-Maßnahmen sind massiv. Unternehmen melden Kurzarbeit an, manche stehen vor dem Aus.

Was bedeutet die derzeitige Situation für die großen Bauprojekte in der Region? Wo durch die Ausbreitung des Virus überall Sand ins Getriebe der üblichen Abläufe gerät, stellt sich die Frage, inwiefern sich das etwa auf den geplanten Bau der zweiten großen Gauchachtalbrücke und den vierspurigen Ausbau der B 27 auswirkt.

In einer Pressekonferenz am Montagnachmittag hat sich Verkehrsminister Winfried Hermann zur Gesamtsituation der Straßenbauprojekte geäußert. Trotz der drastischen Auswirkungen des Virus kommen sie gut voran. Einzelne Einschränkungen und Verzögerungen bis hin zum kompletten Stillstand gebe es allerdings auch. "Die Corona-Krise wird sich auch auf die Bauwirtschaft auswirken. Das betrifft beispielsweise Projekte, bei denen Mitarbeiter aus anderen Nationen zum Einsatz kommen, die von Einreisebeschränkungen betroffen sind", so Hermann.

Dass sich die Auswirkungen der Pandemie derzeit noch in Grenzen halten, sei neben dem großen Engagement der Verantwortlichen auch darauf zurückzuführen, dass sich die Einschränkungen erst nach einiger Zeit auswirken werden.

Videokonferenzen

Entsprechend gut sei es daher laut Regierungspräsidium bei den beiden Großprojekten auf der Baar. "Bislang hat die Corona-Epidemie bei diesen Vorhaben zu keinen Einschränkungen geführt", erklärt Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Freiburg. So laufen aktuell in Sachen Gauchachtalbrücke die Abstimmungen, Planungen und Vorbereitungen für die Ausschreibung. Das Projekt läuft voraussichtlich mit Kosten im zweistelligen Millionenbereich.

"Eine Verzögerung ist derzeit nicht gegeben, da alle Projektbeteiligten via Skype an den Projektbesprechungen teilnehmen können", so Spannagel weiter. Die neue Brücke soll parallel zur bereits vorhandenen entstehen. Sie soll schlussendlich etwa 800 Meter lang sein und eine Spannweite von bis zu 100 Metern besitzen. Sie soll sich in einer Höhe von etwa 44 Metern über dem Grund befinden. Die Ausgleichsmaßnahmen im Waldbereich unter der Brücke hatten in Bräunlingen zuletzt für rege Diskussionen gesorgt.

Beim B27-Ausbau verlaufe alles im grünen Bereich. "Dort läuft derzeit die Vergabe zum Bau der Lärmschutzwand, die bis Ende Oktober 2020 fertiggestellt werden soll", sagt Spannagel. Die soll rund 600 Meter lang werden und das Hüfinger Baugebiet "Auf Hohen" vor Lärm schützen. Zum Projekt gehört auch ein 3,50 Meter hoher Wall auf der Häuserseite, der bepflanzt wird. Die Kosten betragen bislang 3,3 Millionen Euro.

Im Bereich zwischen Allmendshofen und Wasserturm sollen in Kürze noch die Schutzplanken eingebaut werden. Läuft alles noch Plan, könne somit voraussichtlich gegen Ende des Jahres der südliche Streckenabschnitt inklusive Lärmschutzwand dem Verkehr übergeben werden. "Der Straßenbau des nördlichen Streckenabschnitts zwischen Allmendshofen und Donaueschingen-Mitte wird im Sommer 2020 europaweit ausgeschrieben und voraussichtlich bis Ende 2021 fertiggestellt."

Laut Verkehrsminister Hermann wolle man die Baubranche im Land unterstützen "Wir haben ein großes Interesse, dass es keinen Sanierungsstau gibt", sagte er. Es dürfe aber auch keinen Planungs- und Ausschreibungsstau geben, sonst rutsche man von der einen Krise gleich in die nächste.

Der Vizepräsident der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, Mathias Waggershauser, betonte: "Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie wollen wir den Betrieb von Baustellen im Bereich der Infrastruktur und der Versorgungssicherheit mit allen Kräften aufrechterhalten."