FC Grüningen muss zahlreiche Ausgaben schultern / Ortsvorsteher Hans-Günter Buller: Tanz auf der Rasierklinge

Von Wolfgang Limberger Donaueschingen-Grüningen. Lange mussten sich die 75 Besucher der FC-Generalversammlung gedulden, bis sie das abschließende Fußball-Lied anstimmen und damit die Versammlung nach dreieinhalb Stunden beenden konnten.Zuvor gab es ein umfangreiches Programm mit zahlreichen Berichten, Ehrungen und Neuwahlen; für Diskussionen sorgten die kritischen Ausführungen des Vorsitzenden Andreas Schorpp zum Thema Finanzen, auch die Anhebung des Mitgliedsbeitrages war nicht unumstritten.

Der Geschäftsbericht der jungen Schriftführerin Daniela Weets verwies auf außersportlichen Aktivitäten, wie beispielsweise die Renovierung des FC-Vereinsheimes, die Bewirtungen, die Teilnahme von zwei Grüninger Mannschaften an der Sportlerehrung der Stadt Donaueschingen und die Oldie-Time. Die Ausrichtung eines großen B-Mädchen-Turnieres, des Erwin-Schenkenbach-Turnieres sowie des Mädchenfußballtages füllten den Verantwortlichen zusätzlich ihren Terminkalender.

Roland Schilling, der beim Bezirkstag für sein 25-jähriges Wirken bereits geehrt worden war, las letztmals als Kassierer seinen Jahresbericht vor. Den großen Einnahmen standen fast ebenso große Ausgaben gegenüber, die am Schluss nur ein kleines finanzielles Polster für den Traditionsverein mit 302 Mitgliedern übrig lassen.

So gaben die detailliert aufgeführten Zahlenkolonnen Andreas Schorpp in seinem Jahresrückblick, der für die sportliche Seite äußerst positiv ausfiel mit zwei Damen- und zwei Herrenmannschaften sowie einer A-Jugend-Mannschaft, Anlass für kritische Gedankengänge. "Ein großes Diskussionsthema sind bei uns das ganze Jahr die Finanzen, die uns die Vereinsarbeit schwer gemacht haben", so der noch amtierende Repräsentant, der später in der Versammlung zum Kassierer gewählt wurde.

Steigende Energiekosten, aufwendige Rasenpflege für fünf Mannschaften oder die Kosten für die Spielerpässe. Was soll oder kann angesichts dieser Situation gemacht werden, so die bange Frage von Andreas Schorpp, der sich für den Verein konstruktive Kritik und mehr Unterstützung und die Verteilung der Arbeit auf mehr Schultern wünscht.

Die Berichte der Ressortleiter zeigten nur Positives: Herrentrainer Rocco Christilli zeigte sich stolz auf seine beiden Herrenmannschaften, von denen die erste Mannschaft letzte Saison den Aufstieg in die Kriesliga A schaffte. Auch der neue Damentrainer Jürgen Kleinkorte zeigte die Stärken seiner Damen auf, Team A ist ungeschlagener Herbstmeister, Team B derzeit auf Platz fünf. An einen eventuellen Wiederaufstieg der ersten Damenmannschaft dürfte man derzeit schon denken, so der engagierte Frauentrainer.

Die AH-Aktivitäten zeigte Guido Luth in seinem Rückblick zu 2012 auf. Ein Dankeschön gab es von Andreas Schorpp für die beiden Pfleger des Rasens, Norbert Limberger und Rudolf Hirt, für die beiden Stadionsprecher Dieter Löhri und Tobias Limberger, für die Vereinsheimwirte, für die Schiedsrichter sowie an Peter Steinbring und Roland Limberger für ihre Arbeit im Sponsoren- und Tombolabereich.

Die Entlastung ders Vorstands übernahm Ortsvorsteher Hans-Günter Buller, der die finanzielle Situation als "Tanz auf der Rasierklinge" bezeichnete, der aber auch von der äußerst positiven Außenwirkung des FC Grüningen sprach.

Bei den Neuwahlen gab es zunächst Verabschiedungen: Tina Seilnacht wurde als zweite Kassiererin verabschiedet, Patrick Bossert als Spielausschussvorsitzender, Holger Lind als Jugendleiter und Roland Schilling als Kasssierer und Mann für alle Fälle.

Auch die beiden Kassenprüferinnnen Heidrun Gemes und Inge Erndle wurden verabschiedet.

Die Neuwahlen brachten eindeutige Quoten für Andreas Schorpp als neuen Kassierer, für den stellvertretenden Vorsitzenden Roland Limberger, für die stellvertretende Kassiererin Mira Sieger, für die beiden neuen Kassenprüfer Gerold Bolli und Tina Seilnacht sowie für die beiden Beisitzer Gaby Löhri und Roland Schilling.

Der bisherige Posten des repräsentativen Vorsitzenden blieb trotz vieler Nachfragen vakant. Die Anpassung des Mitgliedsbeitrages wurde nach längeren Diskussionen beschlossen, brachte neben Enthaltungen aber auch neun Gegenstimmen ein.