Alexander Paweltschik (von links), Stiftungsrat Matthias Heer, Pfarrer Erich Loks und Alexander Schmid stehen vor der (fast) gerüstfreien Donaueschinger Stadtkirche St. Johann. Ende September sollen auch die übrigen Gerüste wegkommen. Foto: Simon

Sanierung des städtischen Wahrzeichens fast abgeschlossen. In Kostenrahmen geblieben.

Donaueschingen - Nicht nur für die Touristen ist der aktuelle Anblick der Stadtkirche St. Johann wieder ein ganz besonderer. Auch die Donaueschinger freuen sich, dass ihr Wahrzeichen zu großen Teilen wieder ohne Gerüst und in frischer Farbpracht dasteht.

Das gilt natürlich besonders für Pfarrer Erich Loks und Matthias Heer, Vorsitzender des Bauausschusses des Stiftungsrates der Seelsorgeeinheit Donaueschingen. "Das sieht toll aus, die Farbgebung wirkt jetzt richtig", sagt Loks.

Im August sollen noch die übrigen Malerarbeiten an der Stadtseite der Kirche beendet werden. Die leichte zeitliche Verzögerung nehmen die Beteiligten gerne in Kauf, bleibt das Projekt doch im Kostenrahmen, voraussichtlich sogar leicht darunter. Die Projektkosten liegen bei 650.000 Euro. Mit den übrigen Mitteln soll eventuell der Treppenaufgang im Turm noch verkehrssicher gemacht werden, sagt Architekt Alexander Schmid. "Dass ein solch großes Projekt im Kostenrahmen bleibt, spricht für eine sehr gelungene Arbeit", ergänzt er. Darüber ist auch der Stiftungsrat froh. "Uns ist da die Nachhaltigkeit wichtiger als die Zeit, und die musste man sich eben nehmen", erklärt Matthias Heer. Dafür habe man jetzt etwas geschaffen, das auch die nächsten Jahre halten werde. "Unsere Generation hat ihren Beitrag geleistet. Solche Projekte haben eine große Generationenfolge und erst in der Zukunft muss wieder etwas gemacht werden", so Heer weiter. Die letzte Sanierung der Stadtkirche liegt etwa 30 Jahre zurück.

Man hätte gerne schon früher mit den Arbeiten begonnen, ausstehende Zusagen für Zuschüsse und Absprachen mit dem Landesamt für Denkmalpflege sorgten für Verzögerung. Zudem seien auch die mineralischen Materialien, die rund um die Kirche zum Einsatz gekommen sind, beim Thema Bauzeit von Belang: "Das geht nur, wenn die Temperatur auch passt", sagt Schmid. In den Wintermonaten wurde die Baustelle daher auf Eis gelegt.

Glocken klingen wieder

Seit etwa zwei bis drei Wochen seien auch alle Glocken wieder zu regelmäßigen Zeiten in Betrieb. Während der Bauarbeiten hatte man den Glockenschlag ausgeschaltet, er erklang lediglich zur Mittagsstunde und um 18 Uhr. Das war notwendig, weil die Ziffernblätter der Kirchturmuhren eine neue Fassung bekommen haben und man dabei auch die Schäden dahinter ausgebessert hat. Die Schallläden im Glockenturm wurden ebenfalls aufgehübscht und neu gestrichen.

Das Dach der Kirche ist in gutem Zustand, dort habe man im Zuge der Sanierung allerdings den Schneefang an manchen Stellen verstärkt.

Anfang September kommt das große Saubermachen, die Montage von Kaminverkleidung, den restlichen Fallrohren und des Blitzschutzes. Die blechernen Eingangs- und Figurenüberdachungen werden gestrichen und die Eingangstüren werden gerichtet: "Das Hauptportal wurde ja jetzt barrierefrei gestaltet. Dazu werden an den Seiten noch entsprechende Hinweise angebracht und wir werden nachschauen, ob alle Türen richtig laufen", erklärt Schmid. Über einen Schalter lässt sich dann die Eingangstüre am Hauptportal öffnen, mittels Sensor geht schließlich auch der Windfang auf.

In der zweiten Septemberhälfte soll schließlich das Gerüst vollständig zurückgebaut werden. Damit verbunden ist dann zudem eine Reinigung des Kirchplatzes. Das macht nur Sinn, wenn oben nicht weiter gearbeitet wird. Dabei sollen alle Eingangstüren gestrichen, die Fenster geputzt und die Schäden an der St. Johann-Figur gerichtet werden.

Die Sanierung war vor allem notwendig geworden, weil regelmäßig große Stücke des Putzes an der Außenfassade abbröckelten und von Handwerkern herunter geholt werden mussten. Dabei bestand nicht nur die Gefahr durch herabfallenden Putz. Durch die Lücken und Risse konnte auch Wasser eindringen. Um ihn besser zu schützen, wurden die Putzabschlussprofile ausgebessert.