Trotz des unsicheren Wetters kamen mehr als 50 Kinder und Erwachsene zum Flugplatz und wurden mit überraschendem Sonnenschein und 50 halbstündigen Rundflügen belohnt. Hier Organisator Klaus Ickert (Dritter von rechts)) mit einigen der Piloten und Gästen. Foto: Janke Foto: Schwarzwälder-Bote

Kinder: Luftsportverein und Krebshilfeverein schenken leidgeprüften Familien 50 Rundflüge über Schwarzwald und Baar

Donaueschingen. Zwölf Jahre Kinderfliegen in Donaueschingen: Elf Piloten der Luftsportvereinigung Schwarzwald-Baar (LSB) und der Flugschule Nikolaus machten am letzten Juni-Samstag auf dem Flugplatz Donaueschingen den Traum vom Fliegen für krebskranke Kinder und ihre Angehörigen wahr. Für eine halbe Stunde konnten sie die Leichtigkeit des Seins trotz schweren Schicksals genießen und beispielsweise den Bodensee oder das gerade aufgelöste Southside-Festival von oben betrachten.

Petrus war offensichtlich auch mit dem Herzen dabei und spendierte von 11 bis 15 Uhr reichlich Sonnenstrahlen, so dass man bei tief hängender, aber aufgelockerter Bewölkung schon in 1000 Metern Höhe "über den Wolken" scheinbar grenzenlose Freiheit erleben konnte.

Vor zwölf Jahren hatten Klaus Ickert, ehrenamtlicher Fluglehrer und Vorstandsmitglied der LSB und Rosemarie Steurenthaler, Vorstandsmitglied im Förderverein krebskranke Kinder Freiburg, die Idee: Alljährlich bekommen krebskranke Kinder und ihre Angehörige einen Rundflug geschenkt. Dazu sagt der Initiator Klaus Ickert: "Die Begeisterung der Kinder und die liebevollen Dankesbriefe sind für alle Piloten und Helfer immer eine große Motivation zum Weitermachen. Ganz wichtig sind auch die Geschwister! Sie müssen oft zwangsläufig zurückstecken und haben nun ein tolles Erlebnis dank ihrer kranken Geschwister." Die Kosten von etwa 3000 Euro für die diesjährigen Flüge übernahmen zum Großteil die Sportpiloten selbst, was gut zur Philosophie der Luftsportler passt. Entgegen der landläufigen Meinung ist im Luftsport nämlich weniger versnobter Individualismus als vielmehr Kameradschaftlichkeit, Zuverlässigkeit und soziales Engagement im Verein gefragt. Der übliche Einstieg ist das auch für Jugendliche erschwingliche Segelfliegen.

Unterstützer der diesjährigen Veranstaltung war unter anderen die Bundespolizei, die den Kindern ihren turbinengetriebenen Hubschrauber vorstellte. Abgerundet wurde der Erlebnistag für die ganze Familie durch die Gratis-Bewirtung und durch Modellflugzeug-Vorführungen.