Mittendrin statt nur dabei: Momentan dreht sich bei der Klasse 6 d des Fürstenberg-Gymnasiums alles um Felix Neureuther. Ende März treffen die Mädchen und Jungen um Klassenlehrer Matthias Heideker persönlich den alpinen Superstar. Rechts Sportlehrerin Alexandra Narr, von der die Idee stammt und die selbst die Kameraführung übernahm. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Gymnasium: Klasse 6d bei Neureuther-Schulcamp / Traum-Video überzeugt Ski-Ass und Jury gleichermaßen

"Liebe Klasse 6d vom Fürstenberg-Gymnasium, hier spricht der Felix Neureuther... Ich mag Euch nur eins sagen, nämlich dass Euer Video mit Abstand das Beste war!"

Donaueschingen. Noch schauen sich die Mädchen und Jungen um Klassenlehrer Matthias Heideker und Sportlehrerin Alexandra Narr ungläubig an. "Und deswegen kann ich Euch verkünden, dass Ihr ganz herzlich für zwei Tage nach Garmisch-Partenkirchen eingeladen seit und mit mir skifahren werdet. Macht’s gut und bis bald, Euer Felix." Erst nachdem die Video-Botschaft des alpinen Ausnahmesportlers zu Ende ist, bricht kollektiver Jubel aus.

Was war passiert? Bereits zum zweiten Mal hatte sich die sechste Klasse des Fürstenberg-Gymnasiums mit einem Video für das Felix-Neureuther-Schulcamp beworben. Nach einer Top-10-Platzierung im letzten Jahr haben die Schüler jetzt das große Los gezogen. "Damit haben wir eigentlich nicht gerechnet, und deshalb konnten wir es zunächst gar nicht glauben", sind sich die Mädchen und Jungen einig.

Jetzt freuen sie sich riesig auf den dreitägigen Landschulaufenthalt im Berchtesgadener Land, auf die Zeit mit der ganzen Klasse, auf den Skikurs und auf einen Ausflug auf den höchsten Berg Deutschlands, die Zugspitze – und vor allem natürlich auf das persönliche Treffen mit dem sympathischen Slalom-Ass Felix Neureuther.

Mutter denkt an einen Aprilscherz

Aber auch vielen Eltern fiel es zunächst schwer, das zu glauben, was ihnen ihre Kinder mit stolz geschwellter Brust zu erzählen hatten, und sie äußerten Bedenken. "Meine Mutter dachte an einen Aprilscherz", berichtet ein Junge, und ein an diesem Tage erkranktes Mädchen erkundigte sich, nachdem die Nachricht sie erreichte, gleich bei mehreren Mitschülern, ob das auch stimme. Inzwischen freuen sich alle Eltern und Schüler mit den 24 Glückspilzen des Fürstenberg-Gymnasiums, viele beneiden sie auch – aber alle gemeinsam wünschen sich jetzt ein Autogramm des Vorzeigesportlers.

Die Vorbereitungen auf das wohl einmalige Ereignis laufen inzwischen auf Hochtouren. Für eine einheitliche Skikurs-Ausstattung musste eine Liste erstellt werden mit der Konfektionsgröße für den Skianzug, der Schuhgröße für die Skischuhe sowie dem Kopfumfang für den Helm und auch die Skiausrüstung wird vom Veranstalter gestellt.

Gemeinsam werden ein Katalog mit Fragen an Felix Neureuther erarbeitet und Ideen für kleine, aber nette Geschenke an den beliebten und geerdeten Skistar, seine Frau, das Baby und den Hofhund gesammelt. Der momentan noch an einer Knieverletzung laborierende Felix Neureuther – deshalb konnte er auch nicht an der Olympiade im koreanischen Pyeongchang teilnehmen – ist momentan allgegenwärtig in den Köpfen der Schüler und der Lehrer, als Werbefigur und im Fernsehen. "Bei der Quizsendung, ›Wer weiß denn sowas?‹ hat Felix gegen seine Mutter gewonnen", erzählt ein Junge, wobei die meisten die berühmten Eltern Rosi Mittermaier und Christian Neureuther natürlich nicht mehr kennen.

"Wir warten jetzt noch auf den genauen Programmablauf, auch um die Eltern informieren zu können", erklärt Matthias Heideker. Mit dem Bus geht es dann am Dienstag, 20. März, in Richtung Bayern. "Das Schöne dabei ist, dass wir uns um nichts kümmern müssen", betont Alexandra Narr, die das ganze Projekt für die Schülerinnen und Schüler angestoßen hat.

Kinder werden von Skilehrern betreut

Am Zielort werden sich bis zu sechs Skilehrer um die 24 Mädchen und Jungen kümmern und sie in verschiedenen Leistungsstärken vom Anfänger bis zum Könner unterrichten – und der Felix wird natürlich auch dabei sein, sich allerdings nicht selbst die Bretter anschnallen. Am letzten Aufenthaltstag dürfen sich die Kinder auf einen Ausflug zur Zugspitze freuen und die Aussicht von Deutschlands höchstem Berg genießen.

Die Idee für das Projekt kommt von Sportlehrerin Alexandra Narr, selbst begeisterte Ski- und Snowboardfahrerin. Mit der motivierten Klasse von Matthias Heideker wurde die Herausforderung mit dem Ziel, den Klassenzusammenhalt weiter zu stärken, in Angriff genommen und die Anregungen der Schüler mit eingebunden. Die einzelnen Szenen aus dem erzählten und gesungenen Traum vom Entfliehen aus dem Schulalltag wurden von den Kindern selbst gestaltet und das Schneelied von Rolf Zuckowski zusammen mit Co-Klassenlehrer Christian Feierabend selbst aufgenommen.