Adolf Eckert (von links) erläutert Jens Hirt und Stefan Zürcher bei der Sitzung des Ortschaftsrates seine Idee von einem direkten Fußweg nach Pfohren. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Maßnahme unterstreicht Bedeutung als Vogelschutzgebiet / Keine Tempo-30-Zone auf Kreisstraße

Der Ortschaftsrat Neudingen sprach sich mit großer Mehrheit für einen pädagogischen Rundweg zwischen Donaubrücke und Teilhof aus, der die Bedeutung der Riedebene als Vogelschutzgebiet hervorhebt.

Donaueschingen-Neudingen. Die Maßnahme ist ein Projekt innerhalb des "Landschaftsparks Junge Donau" und wird 2018 vom Landratsamt und der Naturschutzbehörde in Kooperation mit der Kommune umgesetzt.

Ortsvorsteher Klaus Münzer berichtete von neun Info-Tafeln, die entlang des Weges stehen sollen. "Am Beginn des Rundweges auf Höhe der Donaubrücke wird eine Bank mitsamt Abstellmöglichkeiten für Fahrräder installiert. Die Info-Tafeln weisen auf die Besonderheiten von Flora und Fauna hin", erklärte er. Münzer hob den pädagogischen Aspekt des Projekts hervor, das die Synergien zwischen Naturerlebnis und Information nutzt. Als Beispiele nannte er Infotafeln über den Fischbestand in der Donau, die Vogelwelt oder die Flora der Riedbaar.

"Wir leben in einer ziemlich wertvollen Gegend. Es ist wichtig, der Natur positiv gegenüber zu stehen", so Ratsmitglied Hermann Widmann. Ortschaftsrat Uwe Münzer war skeptisch gegenüber dem Aufstellen weiterer Infotafeln und stimmte als einziger gegen das Projekt. "Die Standorte der Schilder dürfen die Landwirte bei der Bewirtschaftung ihrer Felder nicht behindern. Es ist zu verhindern, dass so weitere Gefahrenstellen entstehen", sprach er vor allem die geplanten Infotafeln im Bereich des Donauknies an.

Mit dem Vorschlag, einen direkten Fußweg nach Pfohren zu gestalten, der parallel zur Bahnlinie verläuft, überraschte der Neudinger Bürger Adolf Eckert. "Eine als Sandweg ausgestaltete Trasse und ein kleiner Steg in die Donau wären eine landschaftliche Aufwertung und eine Bereicherung für die Fußgänger". sicherte Ortsvorsteher Münzer zu, den Vorschlag der Verwaltung zu einer Art Vorprüfung mitzuteilen. "Die Chancen, dass ein derartiger Weg realisiert wird, sind gering. Mit dem Donauradweg ist für Fußgänger bereits eine Verbindung nach Pfohren vorhanden. In Donaueschingen reagieren sie wohl eher verhalten." Widmann ergänzte: "Der Vorschlag ist okay, die Realisierung in der jetzigen Situation aber unrealistisch."

Eine Verkehrsschau mit Vertreten aus dem Polizeipräsidium Tuttlingen und dem Straßenbauamt lehnte den von Kindergarteneltern eingereichten Antrag zur Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf der Kreisstraße – zumindest im Bereich des Kindergartens – in jeder Hinsicht ab. Sie sahen keine Möglichkeit einer baulichen Veränderung im Querungsbereich zum Kindergarten. Um einen neuen Fußgängerüberweg zu bauen, sei die Frequenz zu gering. Notwendig wären 50 Passanten pro Stunde. "Der Kindergarten hat keinen direkten Zugang zur Kreisstraße, weshalb eine Reduktion auf Tempo 30 nicht in Frage kommt", erläuterte Ortsvorsteher Münzer. Eine geringe Chance sieht er in Zusammenhang mit der Fahrbahnerneuerung. "Eventuell ist es möglich, mit gelben Warnblinkleuchten darauf hinzuweisen, dass im Kindergartenbereich Kinder die Fahrbahn queren."

In Neudingen gab es bei der Bundestagswahl 504 Wahlberechtigte, von denen 311 (61,71 Prozent) an der Urne ihre Stimmen abgaben. Hinzu kamen 93 (18,45 Prozent) Briefwähler, was in Neudingen zu einer gesamten Wahlbeteiligung von knapp 80 Prozent führte.