Foto: Bartler-Team

Finale der "Respect Yourself"-Talentshow und Auftaktveranstaltung in Donaueschingen. "DSDS"-Stars sehnsüchtig erwartet.

Donaueschingen - Rockig, poppig, beatig: Beim Finale der diesjährigen "Respect Yourself"-Talentshow erlebte das Publikum beinahe die ganze musikalische Bandbreite. Sechs Nachwuchskünstler aus der Region kämpften um die Gunst der Jury und des Publikums – was ob der angekündigten Prominenz gar nicht so einfach war.

Die Talentshow hat noch nicht begonnen, doch schon jetzt ist klar, wer die Stars des Tages sind: "Daniele, Daniele!" und "Luca Hänni!" schallt und kreischt es über das Gelände der Donaueschinger Diskothek Okay, auf dem die Talentshow und gleichzeitig der Auftakt der "Respect Yourself" Antigewalt und -drogenkampagne ausgetragen werden. Bewaffnet mit Postern, Herz-Luftballons und vor allem ganz viel Stimmgewalt fiebern die Teenie-Fans dem Auftritt der beiden DSDS-Stars entgegen, und auch der strömende Regen, der nach etwa einer Stunde einsetzt, vertreibt sie nicht von ihren Erste-Reihe-Plätzen.

Einen Teil ihrer Lungenkraft widmen die Fans glücklicherweise auch jenen, die an diesem Tag nervös auf der Bühne stehen, geplagt vom Lampenfieber, die "alte Hasen" wie Daniele und Luca längst abgelegt haben dürften. Erstaunlich cool kommen sie dann doch auf die Bühne, von Nervosität keine Spur. So wie Maria Gatto, die vergleichsweise ruhig und scheinbar mühelos den Song "Too close" von Alex Clare ins Mikrofon haucht, als hätte sie noch nie etwas anderes gemacht.

14-jähriger Eren stellt Konkurrenz in den Schatten

Vielleicht ist es diese Lässigkeit, die der jungen Frau am Ende einen Platz auf dem Siegertreppchen beschert: Maria wird Dritte – ob der Konkurrenz eine wahrhaft starke Leistung. Denn auch die anderen sechs Teilnehmer – der siebte Finalist musste die Teilnahme aus Krankheitsgründen kurzfristig absagen – zeigen, was sie drauf haben, und das ist eine ganze Menge. Da wäre etwa die 17-jährige Miguelina, die wie ein Wirbelwind zu Hip Hop-Beats über die Bühne fegt, die hüftlangen Rastalocken um sich wirbelnd, immer mit frechem Blickkontakt zum Publikum. Oder die vier Jungs von "Six Reasons Why", die den Blackmusic-Trend mit einem Rocksong und sogar einer Geigeneinlage durchbrechen, nicht ohne zuvor zu zeigen, dass Usher auch mit E-Gitarre und Bass cool klingen kann. Für zahlreiche Pfiffe und laustarken Jubel sorgt schließlich das Rapper-Duo "Tuzi 98 und Süle", das gleich drei Songs präsentiert und vor allem beim weiblichen Publikum ankommt. Der Jury sind die Rapeinlagen der beiden 17-Jährigen Kroaten am Ende den zweiten Platz wert.

Den Vogel schießt an diesem Nachmittag jedoch der jüngste Teilnehmer der Runde ab: Als "lebende Beatbox", unter anderem mit Justin Timberlakes "Sexy Back", schafft es der 14-jährige Eren Samcar auf Platz eins. Der Hauptgewinn: Ein Treffen mit Star-Rapper Eko Fresh, einem der prominenten Gäste des Abends.

Nicht nur auf der Außenbühne war gestern einiges los. Auch in den Räumlichkeiten der Diskothek Okay konnten sich Feierwütige bis 22 Uhr vergnügen. Daneben konnten sich die Jugendlichen auf der Ausbildungsstraße über zahlreiche Unternehmen und mögliche Ausbildungsplätze informieren.

Bei aller Partylaune sollte der eigentliche Anlass des Events nicht vergessen werden. Dafür sorgten immer wieder Daniel Stengele, Vorsitzender des Vereins "Respect Yourself", und sein Team, die die Veranstaltung moderierten. Diese war nämlich nicht nur Talentwettbewerb, bei dem der Schwarzwälder Bote Medienpartner ist, sondern zugleich Auftakt für die anstehenden Themenwochen mit Suchtprävention, Anti-Gewalt-Kampagnen und vielem mehr, die dem Motto des Vereins, "Starke Persönlichkeit statt Abhängigkeit und Sucht" Rechnung tragen. So steht beispielsweise am Samstag, 30. Mai, eine Hüttennacht ohne Alkohol auf dem Programm, und mit dem Auftakt am gestrigen Nachmittag startete auch die Aktion "50 Tage rauchfrei".

Stengele nutzte am Ende der Talentshow die Gelegenheit, der Diskothek Okay für die inzwischen seit acht Jahren reibungslos verlaufende Kooperation mit dem Verein zu danken.