Der Dialog mit Oberbürgermeister Thorsten Frei lockte zahlreiche Wolterdinger ins Vereinsheim. Hauptthema der Diskussionsrunde waren die Verkehrsprobleme und die damit verbundene Außenseiterrolle des größten Ortsteils Donaueschingens. Foto: Bombardi Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerversammlung in Wolterdingen: Viele Zuhörer und viele Erwartungen / OB Frei zeigt sich diplomatisch

Von Rainer Bombardi Donaueschingen-Wolterdingen. In Donaueschingens größtem Ortsteil traf Oberbürgermeister Thorsten Frei im Dialog mit der Bevölkerung auf ein deutlich größeres Interesse als in der Kernstadt. Rund 60 Zuhörer nahmen die von Thorsten Frei präsentierte Erfolgsbilanz der letzten Jahre zur Kenntnis. Tatsächlich beschäftigen sich die Wolterdinger aber mit der über Jahrzehnte hinweg unbefriedigenden Verkehrssituation.

Ortsvorsteher Reinhard Müller appellierte, die Wünsche der Wolterdinger mit dem gleichen Respekt zu behandeln wie die der anderen Ortsteile. Jüngstes Beispiel sei für ihn die Anfang der Woche begonnene Befestigung des Radwegs zwischen Wolterdingen und Bruggen. Anstatt mit einer acht Zentimeter dicken Makadamdecke werde der Weg mit einer Spritzdecke und Kies befestigt. Eine Entwicklung, die nach den Ausbesserungsarbeiten der vergangenen Jahre nach einer Lösung förmlich schreie.

Unverständlich bleibt für die Zuhörer auch die unmittelbar nach dem Ortsschild in Richtung Bregtal beginnende Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 70. Bedauerlicherweise unterstütze auch die Stadtverwaltung unter der Leitung von Bürgermeister Bernhard Kaiser diesen Vorschlag. Die Wolterdinger fordern bis weit nach der Querungshilfe zu den Sportanlagen eine Begrenzung auf Tempo 50 (wir berichteten).

Kein Verständnis zeigten die Wolterdinger auch für die erfolglosen Bemühungen um eine Ortsumfahrung. Tannheim hat sie, Pfaffenweiler auch – nur in Wolterdingen werde ständig mit einem zu geringen Verkehrsaufkommen argumentiert, monierten sich ein Zuhörer. Es bestehen aus Gründen der Verkehrssicherheit gute Aussichten, im Sinne des Orts signalisierte Frei eine positive Entwicklung hinsichtlich einer Verkehrsampel auf Höhe der Pfarrkirche.

In allen anderen Verkehrsbelangen setze er sich für die Wolterdinger ein, versprach Frei. Doch seien dafür die Landes- und Bundespolitiker die richtigen Ansprechpartner. Auch könne er sich nicht einfach über Entscheidungen hinwegsetzen, die in einer der städtischen Behörden getroffen wurden.

Eine doppelte Erhebung der städtischen Erschließungsbeiträge im Birkenweg werde in jedem Fall vermieden. In allen anderen Fällen werden die Anlieger zur Kasse gebeten. Dass Wolterdingen von der Stadt nicht wie ein Stiefkind behandelt werde, zeigte Frei am Beispiel der Investitionen in den vergangenen Jahren. ’Eschingens größter Ortsteil profitierte wie alle anderen auch von der ökonomischen Arbeitsweise der Stadtverwaltung: 2011 wird das 36 Jahre alte Feuerwehrfahrzeug durch ein neues ersetzt. Die Sanierung der Eingangstreppe zur Festhalle, die Erweiterung der Probenräumlichkeiten für die Musikkapelle und die Einrichtung einer altersgerechten Gruppe im Kindergarten stehen im Haushaltsplan.

Der Fortbestand der Grundschule – mit einer der innovativsten Konzeptionen im Städtedreieck Donaueschingen /Hüfingen/Bräunlingen – ist für ihn selbstverständlich. Das Treppenhaus zum Ratssaal wird neu und freundlich gestaltet. Die Stadt arbeitet an einer Lösung der Parkplatzsituation rund um das Rathaus, die sich nach dem Umbau der alten Molke verschärfen wird. Eventuell in Kooperation mit der Naturschutzbehörde soll in den kommenden Jahren der Bisam rund um den Weiher bekämpft werden.