Nichts ist mehr, wie es einmal war: das Führungsduo der Feuerwehrkapelle Pfohren, Clemens Fritschi und Ralf Schneckenburger, tauscht mit Ignaz und Severin, Markus Kuttruff und Thomas Höfler, die Rollen. Foto: Jakober Foto: Schwarzwälder Bote

Meinung: Urgesteine der Donaueschinger Fastnacht geben ein Gastspiel im ersten Dorf an der Donau

Donaueschingen (jak). Es gibt diese ungeschriebenen Gesetze der Fasnet. Beispielsweise in Eschingen funktionieren immer Witze über Pfohren, und in Pfohren lacht man über alles, was Eschingen betrifft.

Das galt Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte. Doch seit dem Schmutzige Dunnschtig ist alles anders. Denn Ignaz und Severin haben zwar am Morgen noch ihren Job im blauen Rathaus angetreten, doch dann schlug einmal mehr die Personalfluktuation zu, und weg waren die Eschinger Kultfiguren.

Ob es nun an der schlechten Bezahlung lag oder doch eher daran, dass auch Ignaz und Severin erkannt haben, dass sie an der Lösung des Stadtbusproblemes scheitern würden? Es bleibt eine reine Nebensache, denn um so erstaunlicher ist es, wo die beiden ihre Nacht verbracht haben: in Pfohren.

Begonnen hatte alles damit, dass Clemens Fritschi und Ralf Schneckenburger ein Nachfolge-Feuerwehrkapellen-Führungs-Duo suchten. Zahlreiche Bewerbungen waren eingegangen. Beispielsweise die Stadträtinnen Claudia Jarsumbek und Irmtraud Wesle oder OB Erik Pauly und Bürgermeister Bernhard Kaiser. Doch irgendwie passte es immer noch nicht. Doch dann diese eine Bewerbung: Ignaz und Severin. Und wie es nun mal so ist, nach der schriftlichen Bewerbung kommt das Vorstellungsgespräch. Und das haben die beiden Eschinger Kultfiguren mit Bravour bestanden. Schon allein dafür, dass sie den Weg nach Pfohren gefunden haben, gab es enormen Applaus. Doch singen und Keyboardspielen können die Beiden auch noch. Und wenn man dann noch den Stadtbus, das Verkehrskonzept und den Todeshügel im Irmapark gesanglich umsetzt: tosender Applaus.

Nur eines passt nicht: Wenn Ignaz und Severin die Feuerwehrkapelle übernehmen, dann müssen Fritischi und Schneckenburger an der Eschinger Fasnet auftreten. Doch wer in Eschingen Fasnet macht und einen Bart trägt, der ist definitiv nicht als Ignaz und Severin zu erkennen, sondern wird zum Stadtstreich(l)er. Doch es passt, dass sich zuvor Birgit Ranaudo und Monika Hösl im Friseursalon über den neuesten Klatsch ausgetauscht hatten. Also Bart ab sowie Kleider- und Rollentausch. Die Erkenntnis: Ignaz kann singen, Severin spielen, und Pfohren und Eschingen funktionieren zusammen großartig.