Ein Fuchs hat in Donaueschingen seinen Tunnel direkt zu einer Garage gegraben. Foto: Pedersen

Einfahrt bei Dieter Eckerle sackt ab. Lösung ist nicht in Sicht. Keine Hilfe von Stadt zu erwarten.

Donaueschingen - Dieter Eckerle rückt ein Holzbrett weg, das die klaffende Lücke zwischen der Einfahrt und seiner Garage in der Dietrich-Bonhoeffer-Straße verdeckt. Dort sacken die Knochensteine in den Grund, die Einfahrt senkt sich ab.

Der Grund für das Problem: Unter der benachbarten Garage befindet sich ein Fuchsbau mit mehreren Bewohnern. Die haben ihre Tunnel offensichtlich weiter in die Erde getrieben, bis unter Eckerles Garage. Er sah Handlungsbedarf, hat daraufhin die Stadt angeschrieben und dort um Hilfe gebeten. Die Stadt kann in diesem Fall allerdings nicht helfen.

"Ihren Unmut über den Fuchsbau unter ihrer privaten Garageneinfahrt können wir nachvollziehen. Ob es uns Menschen nun gefällt oder nicht: Stadtfüchse sind ein Phänomen, dass nicht einfach verschwinden wird", so das Schreiben der Stadtverwaltung. Auch bei den anfallenden Kosten könne nicht geholfen werden. "Das bleibt an dem hängen, der den Schaden hat", ärgert sich Eckerle.

Über die Stadt erfolgt der Hinweis, sich mit dem Kreisjagdamt in Verbindung zu setzen, von dieser Stelle aus könne eventuell etwas unternommen werden. Zwei Amtsvertreter kamen schließlich vorbei, um sich von der Situation vor Ort ein Bild zu machen. Viel unternommen werden könne allerdings nicht. Es gebe die Möglichkeit, Lebendfallen aufzustellen oder eben die betroffenen Stellen im Grund der Garage mit Beton und Gittern vor dem Eindringen des Fuchses zu schützen. Auf den Kosten bleiben die Betroffenen dennoch sitzen, Eckerle rechnet mit mehreren hundert Euro.

"Selbst kann ich das nicht machen, dazu muss ich einen Handwerker kommen lassen", sagt Eckerle. Beim Termin mit den Vertretern des Kreisjagdamtes war auch Elmar Mayer mit dabei, dessen Garten von den Tieren zugemüllt wird (wir berichteten). "Der Schaden an der Garage ist schon massiv. Es ist schade, dass sich Stadt oder Kreis nicht an diesen Kosten beteiligen", sagt Mayer.

Das Betonieren der Garage sei ein riesiger Aufwand, verbunden mit hohen Kosten.Fraglich ist auch, ob das Problem auf diese Art und Weise dauerhaft gelöst werden könne. Der Eingang zum Fuchsbau befindet sich auf der Seite des Nachbars, der jedoch keine Intentionen hat, diesen auch verschließen zu lassen. Die Füchse, so sagt er, seien ohnehin nicht mehr da. Mit einer gewissen Größe suchen sich die Tiere eine andere Bleibe.

Auch Elmar Mayer stellt in seinem Garten fest, dass aktuell weniger Müll angeschleppt werde: "Das hat stark nachgelassen", so der 67-Jährige. Fraglich bleibt jedoch, ob das Problem auf Dauer behoben ist. Mit dem offenen Bau bleibt auch die Möglichkeit eines tierischen Nachmieters bestehen.

Zumindest einige, kleine Probleme können allerdings definitiv behoben werden: Bei Eckerles wird ein Paar Schuhe vermisst. Die Gärten von Dietrich-Bonnhoefer- und Talstraße grenzen in einem langen Flur aneinander. Gut möglich also, dass das vermisste Schuhwerk bei Mayers im Garten gelandet ist: "Herr Mayer meinte, wir sollen einfach mal rüberkommen und uns die Schuhe anschauen. Seitdem der Fuchs umgehe, habe er eine ganze Sammlung davon. Vielleicht sind ja da auch unsere mit dabei", sagt Hildegard Eckerle.