Maissilage ist der am häufigsten genutzte Rohstoff zu Biogasproduktion. Foto: Gentsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach Willen des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes auch künftig nur Natursorten

Donaueschingen (wst). Der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) bezog in einer Pressemitteilung Stellung zum Genmais. Der Bauernverband fordert die Landwirte auf, freiwillig auf Genmais zu verzichten.

Man habe die Thematik natürlich im Vorstand besprochen, erklärte Christoph Moriz, Geschäftsführer der Bezirksgeschäftsstellen Donaueschingen. Es läge auch im Sinne der Landwirte, hier in der Region auf den Genmais zu verzichten, aber: "Vorschreiben können wir es keinem". Er kann im Moment nur sagen, dass "in der Region bei den Landwirten weitgehende Einigkeit darüber besteht, keinen Genmais einzusetzen." Der BLHV veröffentlichte kürzlich auch eine Presseerklärung zu dem Thema: "BLHV-Vizepräsident Karl Silberer stellte klar, dass die im Zulassungsverfahren befindlichen GV-Maissorten keinen wesentlichen Vorteil für Ackerbauern brächten. Schädlinge, Verunkrautung und Krankheiten könnten mit klassischen Maßnahmen behandelt werden. Gesetzgeber und Verwaltung müssten jedoch durch die Zulassung entsprechender Präparate unterstützend wirken.

Unabhängig vom europäischen Zulassungsverfahren für GV-Maissorten gilt in Deutschland das nationale Gentechnik-Gesetz. In diesem wurde unter anderem die verschuldensunabhängige Haftung festgeschrieben. Aufgrund des hohen Haftungsrisikos könne man nur vom Anbau gentechnisch veränderter Maissorten abraten, so BLHV-Präsident Werner Räpple.

Grundsätzlich ist zu berücksichtigen, dass ein geplanter Anbau flurstücksbezogen und öffentlich beantragt werden müsste. Es gibt eine Informationspflicht den Nachbarn gegenüber. Auch sind große Sicherheitsabstände zu nächstgelegenen Maisfeldern einzuhalten, die nicht zur kleinstrukturierten Bewirtschaftung in Südbaden passen.Vor diesem Hintergrund könne man den Landwirten nur empfehlen, weiterhin freiwillig auf den Anbau gentechnisch veränderter Maissorten zu verzichten. Dies gelte für Maispflanzen, die mittels Gentransfer verändert wurden, sowie für Sorten, bei denen das Genom mittels gezielter Mutation bearbeitet wurde."

Blickt man in die Erhebung des Statistischen Landesamtes, so findet man dort nur vereinzelt Zahlen für das Städtedreieck Donaueschingen, Hüfingen, Bräunlingen. Der Mais ist zwar als Stichwort aufgeführt, aber mit so gut wie keinen Zahlen. Der Grund ist nicht der, dass hier etwas verschleiert werden soll, sondern es gibt so wenig Betriebe, die Mais anbauen, dass es unter das Datenschutzrecht falle und nicht veröffentlicht werden dürfen, erklärte ein Pressesprecher des Statistischen Landesamtes.

Die letzte verlässliche statistische Erhebung stammt aus dem Jahr 2007. Eines ist hierbei sicher ablesbar: Die Mais-Anbaufläche in den vergangenen Jahre stieg expotenzial. In Hüfingen waren im Erhebungsjahr auf 262 Hektar Mais angebaut, was 13 Prozent der Ackerfläche entspricht, 1979 waren es gerade mal 29 Hektar. In Bräunlingen waren es 192 Hektar Silomais, das sind 15,3 Prozent der Gesamtfläche (1979: 5 ha) und in Donaueschingen 240 Hektar, was 9,9 Prozent entspricht (1979: 42 ha). Aktuelle Zahlen können im Moment von keiner Stelle geliefert werden, es ist jedoch davon auszugesehen, dass Fläche des Maisanbaus weiter gewachsen ist.