Der Selbstversuch im Rollstuhl gehört zu einer eindringlich gestalteten Begegnung von Viertklässlern der Erich-Kästner-Schule mit zwei Behinderten. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder Bote

Aktionstag: Erich Kästner-Schule zeigt "Behinderte helfen Nichtbehinderten" / Immer ein Ziel vor Augen

Eine beeindruckende Begegnung mit Behinderten erlebten Viertklässler der Erich-Kästner-Schule.

Donaueschingen. Zu Gast waren Wolfgang Tischler und Jürgen Wäldele vom Verein "Behinderte helfen Nichtbehinderten". In der Turnhalle erzählten sie ihre inspirierende Geschichte, beantworteten Fragen und zeigten den Schülern mit Hilfe eines Hindernissparcours das Rollstuhlfahren. Koordiniert wurde die Aktion von Lehrerin Michaela Moser sowie der Schulsozialarbeit der Erich-Kästner-Schule. Das Ziel der Aktion war, Vorurteile gegenüber Behinderten abzubauen, ebenso die Empathie der Schüler als wichtige Säule der sozialen Kompetenz zu fördern.

Betroffene erzählen von ihren Unfällen und ihrer Genesung

Wolfgang Tischler aus Hausen vor Wald sowie Jürgen Wäldele aus Bühl sitzen seit 41 Jahren im Rollstuhl, sie sind nach einem Unfall querschnittsgelähmt. Kennengelernt haben sie sich in einer Rehabilitations-Klinik, in der sie sich ein Zimmer teilten. Sie engagieren sich ehrenamtlich im Verein, um jungen Menschen das Leben im Rollstuhl oder generell mit Behinderung näher zu bringen. Sie erzählten den Schülern von ihren Unfällen, von ihrer mühsamen Genesung und ihrer Eingewöhnung ins Leben im Rollstuhl.

Hierbei war es ganz wichtig, sich nicht entmutigen zu lassen, immer ein Ziel vor Augen zu haben und sein Leben trotz einer Beeinträchtigung weiterhin voll auszukosten. Die Schüler hatten sich vorbereitet und durften in einer Fragerunde ihre dringendsten Fragen stellen. Hierbei ging es um den Alltag im Rollstuhl, Hobbys und Sportarten, Reisen sowie den Umgang mit Menschen im Rollstuhl. Die Empfehlung der zwei Experten war hierbei, bei einem Rollstuhlfahrer immer höflich nachzufragen, ob Hilfe benötigt wird, und nicht enttäuscht zu sein, wenn dieser ablehnt.

Immer wieder Situationen, in denen Hilfe benötigt wird

Obwohl die beiden ein relativ normales und autonomes Leben führen, kommt man in einem Rollstuhl immer wieder in Situationen, in denen man Hilfe von Anderen benötigt. So sind zum Beispiel Gasthäuser oder Restaurants oft nicht barrierefrei gebaut.

Zum Abschluss gab es dann jeweils noch einen Staffellauf im Rollstuhl, der den Kindern viel Spaß bereitete.