Das Luftbild zeigt den Bereich der Bundesstraße 27, in dem die Lärmschutzwand in Hüfingen vor dem Wohngebiet "Auf Hohen" errichtet werden soll. Foto: Wetzel Foto: Schwarzwälder Bote

Projekt: Bau könnte ab August beginnen / Antwort des Ministeriums wird zeitnah erwartet / Rahmendaten für Ausschreibung fehlen

Wird die Schutzbedürftigkeit der Bürger zwischen den Befindlichkeiten von Behörden zerrieben? Im Falle der geplanten Schutzwand, die den Verkehrslärm der B 27 gegenüber dem Wohngebiet "Auf Hohen" abschirmen soll, erweckt der aktuelle Sachstand diesen Eindruck.

Hüfingen (wur). Wenn ab diesem Jahr im Rahmen der B 27-Erweiterung die neue Fahrbahn im südlichen Ausbaubereich gebaut werden soll, steht ein für die Bürger wichtiger Projektbereich noch ohne Konturen in den Planungen.

So brennt das Thema Lärmschutzwand Bürgermeister Michael Kollmeier dermaßen unter den Nägeln, dass er den Festakt zur B 27-Umfahrung in Behla zum Anlass nahm, der politischen Prominenz die Leviten zu lesen. Es sei ein Unding, dass vom Bundesverkehrsministerium bezüglich Ausführung und Kosten seit Monaten kein Signal gekommen sei. Die Stadt jedenfalls habe ihren Anteil am Projekt eingebracht. Im Mai 2017 schlossen Stadt und Regierungspräsidium (RP) eine Vereinbarung, die für die rund 3,3 Millionen Euro teure Maßnahme einen kommunalen Anteil von einer Million Euro festschrieb. Vorausgegangen waren jahrelange Diskussionen um die Kosten. Unter Bürgermeister Anton Knapp galt die Linie, der Bund müsse den Lärmschutz komplett übernehmen. Unter Kollmeiers Ägide heißt die Devise, den Bürgern ihren Lärmschutz möglichst frühzeitig zukommen zu lassen.

Doch jetzt droht die Preisentwicklung in der Baukonjunktur auch die Lärmschutzwand zu verteuern. Eine Anfrage beim Verkehrsministerium führt zurück in die Region. Die Planungsbehörde könne Auskunft geben, sagte gestern eine Sprecherin. Doch Hartmut Trenz, Projektleiter des Ausbaus, fehlen noch die Rahmendaten, um die Lärmschutzwand auszuschreiben. Das europaweite Vergabeverfahren bezüglich der Raumgittersteine gilt als zeitaufwendig. Laufe alles optimal, könne man mit dem Bau der Ende August beginnen. Abgeschlossen wäre er Ende Mai 2019. Dann soll auch die neue Fahrbahn im Abschnitt Süd fertig sein. Nach unseren Informationen hat der Bund trotz der schon länger vorliegenden Planung der RP-Straßenbaubehörde zwei zusätzliche Varianten zur Lärmschutzwand geprüft. Dabei soll es um eine komplette Ausgestaltung in Betonbauweise, sowie um Gestaltungsgesichtspunkte gegangen sein. Dieser Ansatz führte nicht weiter. In den nächsten Tagen, so heißt es, sollen die Planer im RP das Freizeichen für ihre ursprüngliche Planung bekommen.

Die Lärmschutzwand erstreckt sich auf der westlichen Seite der B 27 über 580 Meter Länge zwischen der Unterführung zur Biogasanlage Faller und der Abbiegung in Richtung Bundesstraße 31. Nach der Wunschplanung der Straßenbaubehörde wird die zwischen 7,80 und 9,80 Meter hohe Wand aus Raumgitterelementen errichtet. Auf diese wird eine durchgehend 2,15 Meter hohe Wand aus Acrylglas aufgesetzt. Für diese soll die Stadt Hüfingen aufkommen. Die Kosten belaufen sich laut Regierungspräsidium auf 1,1 Millionen Euro.