Bislang ungenutzte Brachfläche und genügend Potenzial hat für die GUB das Brigachufer, das neben Spielplätzten ebenfalls in die Überlegungen zur Attraktivierung der Innenstadt durch Erlebnisflächen einbezogen werden soll. Foto: Filipp Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaft Unabhängiger Bürger lotet Möglichkeiten von kreativen Spielflächen aus / Schulhof Pfohren als Test

Von Franz-J. Filipp Donaueschingen. Was früher Kartoffeläcker, Straßen oder Hinterhöfe waren. soll nach Auffassung der Gemeinschaft Unabhängiger Bürger (GUB) in Donaueschingen das Konzept kreativer Spielflächen bieten: Generationsübergreifende Orte der Begegnungen.Udo Lange von der Freiburger Spielwerkstatt Bagage präsentierte hierzu gleich an mehreren Beispielen aus der Praxis, dass sich so nicht nur Kinderträume verwirklichen lassen, sondern sich mit bespielbaren Flächen und Orten ein Netzwerk von Aktionsflächen im öffentlichen Raum errichten lasse, das zudem mehr Lebensqualität biete, als eine genormte Idee aus dem Katalog. Für den Konzeptentwickler sind hierbei gerade Kinder die eigentlichen Experten bei der Umsetzung von Ideen, die gerade die einfachsten Dinge bewahren und mit ihrer elementaren Bedeutung erkennen: Ein künstlicher Bachlauf, eine Kletterwelt aus scheinbar zufällig angeordneten Findlingen oder ein Zaun aus Weidengeflecht. Alles rege durch "echte" Materialien die Fantasie an.

Zurück zu den Ur-Spielen in einem "Spiel-Biotop" lautet für Lange deshalb auch die Devise, statt Kinder in ausgetüftelte pädagogische Zonen zu stecken, die auch keine Erwachsenen anziehen. "Kinder brauchen Orte, an denen sie in eigener Regie eigene Erfahrungen machen können".

Der Planer zeigte an Beispielen aus dem Freiburger Raum auf, wie sich durch Bodenmodulation, naturnaher Einbettung von Spielgeräten oder Bepflanzung die spielerische Begegnung mit der Natur erzielen lasse.

Aufgegriffen habe so auch die Stadt Hüfingen diese Idee einer generationsübergreifenden Begegnungsfläche in der Bregaue am Römermuseum beim geplanten Römerspielplatz (wir berichteten): Ein Sandkasten, der zur römischen Schatzsuche ermuntere oder der Lernpfad ökologischer Zusammenhänge entlang der Breg seien solche "Spielotope", die Kindern freie Bahn lassen.

Auch die GUB-Vorsitzende Claudia Weishaar kann sich entlang des Donaueschinger Brigachufers eine solche Erlebniszone gut vorstellen, wie sie Planungen mit der Innenstadtsanierung an der Schützenbrücke vorsehen. "Wir müssen die Brigach stärker in das Erleben hinein bringen".

Begeistert zeigte sich Jörg Mietz, der sich nach den Ausführungen auch an die eigene Kindheit erinnert fühlte. Es müsse sich aber bis zur Umsetzung dieser Vorschläge auch einiges in den Köpfen der Erwachsenen ändern, gab Olga Storck zu verstehen. Bedenken äußerte sie auch in Sachen Versicherungen, die nicht alles abnehmen würden und Manfred Glunk sorgte sich angesichts von Vandalismus um mögliche Beschädigungen. Alexandra Riedmaier sieht obendrein bei vielen Eltern die Angst, dass sich Kinder auf diesen Plätzen schmutziger machen als sonst.

Claudia Weishaar, die zugleich Leiterin der Grundschule in Pfohren-Aasen ist, schlug vor, bei der für das kommende Jahr geplanten Sanierung des dortigen Schulhofs gleich Nägel mit Köpfen zu machen und dort quasi als Testfall die Gestaltung nach den Gesichtspunkten der Freiburger Ideenwerkstatt zu vollziehen.

Für Franz Wild ein guter, exemplarischer Ansatz, in der Stadt einen naturnahen Spielplatz zu schaffen. Illusorisch wäre es ohnehin, für alle 20 Plätze in der Stadt auf die Umsetzung zu hoffen.

Fraktionssprecherin Claudia Jarsumbek unterstrich, dass dennoch auch der Mehrgenerationenpark am Irmapark das nächste Ziel sein müsse, für das sich die GUB danach in Donaueschingen einsetze.