Rund 30 junge Musiker wandeln auf den Spuren Mozarts im Strawinsky-Saal der Donauhallen. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Premiere: Konzert der Jungen Kammermusik / Musikschule verzeichnet Erfolg mit neuer Reihe

Mozarts Geist schwebt immer noch über dem Musizieren junger Menschen in Donaueschingen.

Donaueschingen. Sein Aufenthalt mit seiner Schwester Nannerl 1766 im Donaueschinger Schloss, dessen 300. Jubiläum man in Donaueschingen 2016 mit einem kleinen Mozart-Festival feierte, ist in der Baarstadt immer noch stilbildend im Musizieren junger Menschen an der Städtischen Musikschule.

So wandelt man weiter auf den Spuren Mozarts, wenn ein neues Konzertformat, das jedes Jahr wieder aufgenommen werden soll, unter dem Titel "Junge Kammermusik" kreiert wird. Katrin Bleier, die Leiterin der Musikschule, betonte vor allem die enorme gesellschaftliche Bedeutung, die das Musizieren im alltäglichen Leben, damals im höfischen Leben, aber gerade auch in den heutigen Zeiten, einnehme.

In der Gesellschaft der Musikfreunde hat sie die Partnerin gefunden, die mit ihrem Engagement weiterhin mit der Musikschule vereint ist. Die Musikfreunde betrachten die Musikschule noch immer als ihr Kind, hatten doch 1965 Liesel Hager und Siegfried Neuber die damalige Jugendmusikschule gegründet und die Gesellschaft der Musikfreunde sie bis zur Übernahme durch die Stadt Donaueschingen 1976 geleitet.

Am Sonntagnachmittag war es nun soweit, als über 30 junge Musiker im Alter von sieben bis 17 Jahren mit ihren Lehrern und ein paar Erwachsenen das erste Konzert starteten, das unter dem Titel "Strings and Friends" lief.

Es war weit mehr als eine Art Gesamtbilanz wie im Jahresabschlusskonzert vor den Sommerferien. Ein Leitthema mit "Strings and Friends" wurde vorgegeben, und es sollte weit mehr sein als ein Vorprogramm zum abendlichen Streichquartettabend mit dem Quatuor Danel.

Christina Burchardt, Leiterin der Streicherklasse, hatte, mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Kollegen, ein vielfältiges Programm vorbereitet, mit Melodien vom Barock bis zur Musik unserer Zeit. Sie führte auf eine erfrischende und sehr anschauliche Art mit vielerlei interessanten und aufschlussreichen Informationen durch das Programm.

Da fehlte in dem musikalischen Angebot nichts: weder der festliche und fröhliche Beginn mit einer Sonate des barocken H.I.F Biber über Mozart’sche und Beethoven’sche Menuette bis hin zu schmissigen und fröhlichen Melodien mit englischer Ballroom-Atmosphäre (Danse rustique von W.H.Squire). Duette, Trios und Ensemblestücke wechselten sich zum Gefallen der zahlreichen Zuhörer im Strawinsky-Saal der Donauhallen ab.

Im zweiten Teil dominierten die Stücke der neueren Zeit, etwa mit dem schottischen Traditional "Auid Lang Syne", dem unsterblichen Ragtime von S. Joplin "The Entertainer" oder dem Libertango von A. Piazzolla.

Einen wahren Glanzpunkt setzte die Danube Folk Band der Musikschule unter der Leitung von Michael Wild mit schmissigen und rhythmisch interessanten Stücken, wie "Jugo Primo" von H. Dietrich und dem afrikanischen "Cameroon".

Dem großen Schlussbeifall der Zuhörer in den Donauhallen kann man sich nur anschließen mit der Aufforderung an alle Beteiligten und die Musikfreunde: Macht weiter so!

Violine: Agnes Frick, Antonius Hall, Anna-Luisa Kumle, Philipp Kuschel, Luisa Puig-Rodriguez, Sophia Preiss. Viola: Maia Dillmann. Violoncello: Julius Hall, Benedikt Frick. Klavier: Verena Binder, Benedikt Frick, Tobias Frick, Felix Kuschel. Cembalo: Yishi Huang. Akkordeon: Carla Schey. Blockflöten- und Streicherensemble (Leitung: Susanne Weber); Danube Folk Ensemble (Leitung: Michael Wild). Gesamtleitung: Christina Burchardt.