Tourismus-Chef Andreas Haller (von links) und Oberbürgermeister Erik Pauly haben Grund zur Freude: Immer mehr Touristen entdecken Donaueschingen als Urlaubsziel für sich. Foto: Simon Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus: Übernachtungszahlen auf einem Rekordhoch von 220  076 / Hotellandschaft bietet Potenzial

Natürlich will eine Stadt große Betriebe anlocken, die Geld in die Kassen spülen. Gleichzeitig will sie für Touristen möglichst attraktiv sein. Auch sie bringen Finanzkraft. Entsprechend freuen sich Oberbürgermeister Erik Pauly und Tourismusamtsleiter Andreas Haller über die Zahlen für 2018.

Donaueschingen (guy). Im vergangenen Jahr konnte bei den Übernachtungen ein Rekordwert erreicht werden: 177 051 Übernachtungen aus dem Inland sorgen für diese Spitzenbilanz. Noch 2017 und 2017 lag dieser Wert bei rund 172 000. "Für uns ist entscheidend, dass wir den Wert nicht nur halten, sondern auch steigern wollen", so Pauly. Wesentlichen Anteil haben daran die Hotels in der Region, die kräftig investieren. So etwa der Öschberghof bei Aasen.

Andreas Haller: Im Sommer mussten viele Gäste wieder weggeschickt werden

"Wir sind froh, dass sich hier etwas tut und flächendeckend weitere Angebote geschaffen werden", sagt Haller. In der Hauptsaison im Sommer habe man viele Gäste wieder wegschicken müssen. Und das allein, weil sämtliche Hotelzimmer bereits ausgebucht waren. "Man bemerkt das steigende Interesse an unserer Stadt", so Haller. Besonders der Inlandstourismus sei ein aufsteigender Ast: "Immer mehr besinnen sich darauf, das Heimatland als Urlaubsziel zu wählen." Bereits ab Mai ist in Donaueschingen ein Anstieg der Zahlen festzustellen. Dann geht es nach oben. "Auch der September war so gut wie nie zuvor", sagt Haller. Positiv wirke sich auch die zentrale Lage aus. Schnell sei man in Stuttgart, im Schwarzwald, in Freiburg.

Wie wird der Bedarf nun gedeckt? Zahlreiche Hotels und Ferienwohnungen arbeiten daran, ihre Infrastruktur auszubauen. "Die Hotellerie, besonders im mittelklassigen Bereich, hat noch Potenzial zur Erweiterung", sagt der Tourismuschef. Außerdem arbeite man bereits an mehreren Punkten, wie die Attraktivität der Stadt für Touristen weiter gesteigert werden soll.

Online-Buchungssystem soll weiter ausgebaut werden

"Da ist der neue Markenauftritt zentral. Mit dem neuen Stadtlogo, diversen Maßnahmen, darunter neue Broschüren und eine Anpassung des Online-Auftrittes der Stadt. Der soll zukünftig besser auf mobile Endgeräte abgestimmt werden: "2018 hatten wir erstmals mehr als 50 Prozent der Nutzer, die entsprechend die Webseite genutzt haben", sagt Haller. Auch das Online-Buchungssystem werde weiter ausgebaut. Etwa ein Drittel der Donaueschinger Gastgeber sei dort bereits direkt buchbar, die Mehrzahl per Anfrage erreichbar. "Ein wichtiger Schritt in Richtung der digitalen Sichtbarkeit."

Neben dem umfangreichen Veranstaltungsangebot in der Stadt profitiere man auch von Angeboten wie der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau oder der Initiative Junge Donau. Man erreiche dadurch entlang der Donau eine enorme Breitenwirkung: "Das geht etwa über Werbung auf dem Wiener Stephansplatz. Dort geht man von einer Sichtbarkeit für bis zu zwei Millionen Leute aus", so Haller.

Auch für das laufende Jahr sei einiges geplant: Neben Veranstaltungen, wie den Stadtgeschichten im April, gebe es wieder ein Donauquellfest, mittlerweile in dritter Auflage. Im August steht das Reitturnier an, bei dem die Europa-Meisterschaften ausgetragen werden. Zudem arbeitet der Arbeitskreis Stadtmarketing an Projekten, wie der Schaffung eines City-Managements oder einem verkaufsoffenen Sonntag.

220 076 Übernachtungen gab es in Donaueschingen 2018. Davon 177 051 aus Deutschland, 43 025 aus dem Ausland. Im Schnitt verbrachten Besucher 2,7 Tage in der Stadt. Ankünfte gab es 80 397, davon mit 52 629 die meisten ebenfalls aus dem Inland. Bei all diesen Werten konnte man mehrere Prozentpunkte gegenüber den Vorjahren zulegen. Lediglich die Übernachtungsdauer verzeichnete einen leichten Rückgang. Die Zahlen stammen vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg. Wie Tourismusamtsleiter Andreas Haller sagt, gehe man davon aus, dass die tatsächlichen Zahlen noch höher seien.