Kaffee trinken in der großen Geschirrkammer – die Hofkonditorei Hengstler machte es möglich. Die Kammer war erstmals während der Weihnachtswelt geöffnet. Foto: Maier

Fürstenberg-Weihnachtswel: Tausende Besucher strömen in den fürstlichen Marstall.

Donaueschingen - Licht, Glanz, Duft, alles etwas feiner und stilvoller – die Fürstenberg-Weihnachtswelt war wieder der Renner.

An der Sennhofstraße trotzte man dem November-Grau einmal mehr und stimmte auf die Adventszeit ein. Es wird Winter, es heißt zurückschalten, die Erinnerung an den diesmal besonders goldenen Oktober verblasst; auch ungewollt.

Christbaumschmuck, Kerzen, "unzählige" weihnachtliche Accessoires – wenn selbst die keineswegs hart gebetteten eidgenössischen Nachbarn Donaueschingen ansteuern und große Augen bekommen, will das etwas heißen.

Die Fürstenfamilie und Organisatorin Kerstin Tritschler freuten sich über das abermals gelungene Heimspiel, tatsächlich übrigens gibt es Donaustädter, die heuer erstmals vor Ort waren – obwohl die Veranstaltung schon 2003 ins Leben gerufen wurde.

Man sollte sie einmal gesehen haben, die Weihnachtswelt, in gewisser Weise ist diese ein kulturelles Muss – sechs Euro Eintritt und insgesamt etwas weniger volksnahe Preise hin und her. Und: Wann sonst gibt es die Möglichkeit, durch den fürstlichen Marstall zu schlendern und nebenbei in eine Ära zu tauchen, die wohl nicht mehr wiederkehrt?

Gaukler und Märchenerzähler "Jonathan" hatte sich in der Anspannhalle anderen Gedanken hinzugeben und konzentrierte sich auf sein Taschenspiel. Nicht nur der Nikolaus achtete auf diverse Bodenunebenheiten, Musikus "Alois" stimmte alle Instrumente mit Hilfe der Elektronik durch, Weihnachtswelt-Besucher aus Fernost lieferten sich einen Fotografierwettbewerb – und, und, und.

Regelmäßig in die Vollen geht bei der Weihnachtswelt der Biohof "Bogenschütz" aus Sumpfohren. Die Hüfinger warten eindeutig mit dem größten "Stand" auf und dominieren den Außenbereich, dafür aber müssen sie selbst für Wärme sorgen und Holzscheit um Holzscheit ins große Feuer geben.

Apropos Wärme: Ein großes Plus des stimmungsvollen Wochenendes sind die wohltemperierten Räume, frieren müssen an der Sennhofstraße nicht einmal die extrem kälteempfindlichen Naturen. Etwas kühler wird’s zwar im zur Anspannhalle führenden Gang, dieser allerdings ist für so manchen der Hingucker schlechthin, überdies mit hunderten Geschenkekartons dekoriert – das entschädigt!

Bei der Beschallung der Weihnachtswelt scheiden sich die Geister mitunter: Primär ältere Semester hätte gern mehr einheimisches Liedgut im Ohr, über die Lautsprecher tönte es auch diesmal durchweg angelsächsisch sowie modern-schwungvoll.

Den vom Vergnügunsgviertel an der Raiffeisenstraße heimkehrenden Nachtschwärmern bietet sich am Weihnachtswelt-Samstag respektive -Sonntag ein Bild, das es auch nicht allzu häufig gibt. Zu sehr vorgerückter Stunde Licht im Schloss? Feiert da noch jemand, wenn wir nicht mehr wollen oder können? Samstag-Abend und -Nacht ist Weihnachtswelt-Gala – Fürst Heinrich und Fürstin Maximiliane lassen bitten.