Einer der Höhepunkte des 56. Internationalen S.D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturniers dürfte sicherlich die Parade der historischen Postkutschen sein, die mit bis zu 15 Pferden beim Festumzug am Donnerstag bereits zu sehen sind. Foto: Margot Schöning

Spannung und Spitzensport sind im Schlosspark vom 13. bis 16. September angesagt.

Donaueschingen - Die Vorbereitungen zum 56. Internatinalen S. D. Fürst Joachim zu Fürstenberg-Gedächtnisturnier vom 13. bis 16. September laufen auf Hochtouren, im Donaueschinger Schlosspark wächst langsam eine Turnierstadt heran.

Dem norddeutschen Turnierleiter Kaspar Funke von der Escon Marketing GmbH ist das Kribbeln bei der Zusammenstellung des Programms mit zahlreichen Höhepunkten in allen Disziplinen trotz Gipshand förmlich anzumerken. Passiert war's am Wochenende, als er seiner Tochter Julia das Pferd halten musste. Reiterschicksal eben.

Ob Springen, Dressur, Fahren und Polo – Spannung und Spitzensport sind im Donaueschinger Schlosspark dennoch vom 13. bis 16. September garantiert. Das verrät ein Blick in das neue Heft, das Funke gestern präsentierte.

Knisternde Spannung also schon im Vorfeld und natürlich die Frage: Wer steigt in den Sattel.

Vor allem jungen Nachwuchsreitern und Nachwuchspferden soll eine Plattform geboten werden, ihr Talent zu beweisen. Zum einen hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung den Louisdor-Preis- bekannt als Nachwuchspferde Grand Prix - der Veranstaltung zugeteilt und zum anderen findet zum ersten Mal der Piaff-Förderpreis, eine Dressurserie für die besten Deutschen Nachwuchsreiter auf der Grand Prix Ebene, statt.

Im vergangenen Jahr konnte die inzwischen als Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen gefeierte Kristina Sprehe sich in Donaueschingen qualifizieren, auch sie wird dabei sein. Ebenso mit ihr Dorotee Schneider und Helen Langehanenberg. Ein weiterer Champion in Donaueschingen dürfte neben Michael Jung und Patrik Kittel (wir berichteten) der 38-jährige Max Kühner sein. Auf die Reiter warten insgesamt Preisgelder in Höhe von 320 000 Euro (2011: 260 000 Euro), wobei der Große Preis mit 85 000 Euro (70 000 Euro) ein besonderer Anreiz sein dürfte.

Erstmals wird Donaueschingen auch Austragungsort der Deutschen Fahrderbys sein. Ähnlich wie das Hamburger Reitderby hat das Deutsche Fahrderby eine jahrzehntelange Tradition und die Besonderheit liegt in der Verschiedenartigkeit der Prüfungen, die die Vierspännerfahrer absolvieren müssen.

Denn das Turnier lebe gerade auch vom Fahrsport, weiß Funke der dabei auf den Leiter Rudolf Temporini zählen kann, der mit neuen Hindernissen, etwa einem Tipi-Dorf, das die Fahrer umkurven müssen, aufwartet.

Bereits beim Historischen Landesfestumzug zum Abschluss der Heimattage am Sonntag, 9. September, dürfte eine alte Postkutsche alle Blicke auf sich lenken, die wohl einzigartig ist, beim Festumzug am darauffolgenden Donnerstagabend durch Donaueschingens Straßen dann ein XXL-Gespann mit gar 15 Pferden und einem Gewicht von 13 Tonnen. Auch wartet Temporini mit einer modifizierten Streckenführung auf, wobei die Schrittstrecke rund um den Abrittplatz gelegt wurde.

Neu am Fahrplatz ist auch die Öventhütte II des Golf Hotels Öschberghof, wobei Alexander Aisenbrey zugleich mit der Übernahme des Catering für die gesamte Veranstaltung eine Premiere feiern kann.

In Wetten-dass-Manier

Als besonderes Event wartet "Mensch gegen Pferd" in Wetten-dass-Manier auf, bei dem am Abend des 15. Septembers der 23-jährige BWL-Student Amadei Weiland gegen Johannes Ehning auf seinem Pferd im Wettlauf um die schnellste Rundenzeit durch den Hürdenparcours antreten wird.

Eingebettet in das Reitturnier ist auch die "Fürstenberg Trophy" für die Polo-Fans, die sich auf einen Wettbewerb der Medium-Goal-Klasse freuen dürfen. Die Spieler hierzu werden sogar aus Argentinien und Brasilien erwartet.

u Max Kühner (38) beendete 1998 sein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Kühner ist nicht nur Springreiter, sondern auch mit den Firmen MK Sporthorses and Trailers und LeaseForce AG unternehmereisch aktiv.

Kühner betreibt heute zusammen mit Marco Illbruck eine Reitanlage in Starnberg-Hadorf. Seit 2005 ist er zudem regelmäßig Teil deutschen Nationenpreismannschaften. Im Juni 2010 befand Kühner sich auf Platz 94 der Weltrangliste, bis im April 2012 rutsche er leicht auf Rang 151 ab.

Kühner war im Jahr 2010 Mitglied des deutschen B-Kaders der Springreiter. Im Jahr 2012 befindet er sich im B2-Kader des DOKR (Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei.