Van Gogh mit Lampe, ein großes Werk von Rainer Fetting weckt in der Ausstellung "colorful – farbenfroh" im Museum Art Plus das Interesse der Besucher. Foto: Beathalter Foto: Schwarzwälder Bote

Ausstellung: Museum Art Plus stellt Werke von Dorothy Fratt in den Mittelpunkt

Donaueschingen. Das Museum Art Plus schwelgt in der Farbe. Die neue Ausstellung, die gestern eröffnet wurde, stellt die Amerikanerin Dorothy Fratt in den Mittelpunkt, eine Künstlerin, die vergangenes Jahr 93-jährig starb und ein eindrucksvolles Werk hinterlassen hat: Farbe pur, wenige einfache Strukturen, die sich auf den Leinwänden zu intensiven Farbkomposition zusammen finden: "colorful-farbenfroh" ist denn auch der griffige Titel dieser Ausstellung. Um Dorothy Fratts Werk gruppieren sich zahlreiche Arbeiten aktueller Kunst, Farbe, das wichtigste Werkzeug der bildenden Kunst, erlebt einen wunderbaren Aufschwung. Gut 250 Besucher waren gestern bei der Eröffnung dabei.

Sie sorgten bei Simone Jung und Margit Biedermann, die für die neue Werkschau verantwortlich zeichnen, für gute Stimmung. Valentin Metzger setzt mit seinem Akkordeonspiel wunderbare Akzente, Musik und bildende Kunst passen zueinander: Das Museum an der Brigach, klein und fein, in dem man die Leidenschaft für die Kunst spürt.

"Secret Green", oder "Red and Green" oder "der purpurne Oster Keks" sind Bildtitel von Dorothy Fratt, die einigermaßen geheimnisvoll daher kommen. Wohl auch, weil das Werk der Amerikanerin hierzulande nicht wirklich bekannt ist. "Wir wollen noch mehr gegen das Vergessen dieser Künstlerin tun", sagt Simone Jung und sieht in Dorothy Fratts Arbeiten "eine Reise, ein Abenteuer" das aus dem Spiel von Form und Farbe entsteht.

Die Begeisterung für das Malen führt bei Dorothy Fratt zu einem umfangreichen Werk, "das mit viel Gespür für das farbige Zusammenspiel vorwiegend einfacher Strukturen eine große Tiefe entwickelt." Die Künstlerin nimmt den Betrachter mit auf ihre Entdeckungsreise. Mit dem Auftakt ihres Schaffens in den 1950er und 1960er Jahren habe sich ihre Kunst parallel zum abstrakten Expressionismus entwickelt. Diesen haben Kritiker schon mal als "Klecks- und Sudelschule" bezeichnet. Dorothy Fratt entwickelt ihre eigene Position. Hier geht es nicht um "Action-Malerei" oder die große emotionale Geste, sondern um die geduldige Suche nach dem Zusammenspiel von Form und Farbe, eine bewusst angesteuerte Malerei.

So passt der ganze Rahmen der Ausstellung perfekt: Dorothy Fratts Arbeiten in Korrespondenz mit aktuellen Farbkünstlern: Nicht zuletzt Emil Kiess mit seinen farbigen Stelen und einer aus vier Teilen bestehenden Malerei von 1988. Oder Rainer Fetting, der "Van Gogh mit Lampe" ein Denkmal setzt. Es gibt in der Ausstellung ganz viel Tolles zu entdecken.