Startschuss für eine große Aktion zum Schutz der Donau: Mit dem längsten Donaubild der Welt im Hintergrund präsentiert sich Ana Tudor (mit Blumenstrauß) in Donaueschingen. Mit dabei Yoris Niess von AWP, Simone Jung vom Museum Art Plus und Erik Pauly. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Projekt erinnert an die Verletzlichkeit des Flusses / Kunstwerk mahnt Naturschutz an

Die 2467 Kilometer lange Donau ist im Laufe der Jahrtausende verletzlich geworden und braucht Schutz: Diesem Ziel dient eine Großaktion zum internationalen Donautag.

Donaueschingen. Ana Tudor, eine Künstlerin und Malerin, die in Serbien lebt und dort zur kroatischen Minderheit gehört, engagiert sich für "ihren Fluss". Äußerer Anlass ist die Präsentation eines ein Kilometer langen Bildes der Donau vor dem Museum Art Plus. Damit fällt der Startschuss für eine Aktion zum Schutz von Umwelt und Natur, die entlang des Flusses von der Quelle bis zur Mündung in der Ukraine im Schwarzen Meer immer mehr bedroht ist.

Dieser Start war ein attraktives Ereignis, das Kultur und Umwelt unter einen Hut bringen will und am Sonntag zahlreiche Besucher anlockte. Ana Tudor freute sich denn auch über die großzügige Unterstützung ihrer Aktion durch die Stadt Donaueschingen: Nicht überall, so erklärt sie in einer kurzen auf Deutsch gehaltenen Rede vor rund 100 Zuhörern, sei ihr Engagement für die Donau so willkommen, wie hier in Donaueschingen. Und nicht überall ist das Wasser des Flusses so sauber wie hier auf der Baar, wo der rund 2500 Kilometer lange Fluss seinen Ursprung hat. An ihrem ein Kilometer langen Bild, das nun auf die Reise entlang der Donau geht, hat sie drei Jahre gearbeitet.

Das Museum Art Plus, die Baden-Württemberg-Stiftung und zahlreiche Umweltverbände wie zum Beispiel die AWP (Association für wildlife protection), eine Organisation die sich um den Schutz der Wildtiere kümmert, haben viel getan, um der Aktion einen guten Startschuss zu geben. Das Saxofon-Ensemble der Musikschule ist mit dabei und die Kunstschule bietet den ganzen Mittag Mal-Workshops für Kinder und Jugendliche an. Helmut Gehring, dessen große Liebe seit Jahren der Vogelwelt entlang der Riedbaar gehört, schildert in einem Vortrag seine Naturbeobachtungen: Eindrucksvoller Einblick in ein bedrohtes Gefüge von Fluss, Pflanzen- und Vogelwelt im Ablauf der Jahreszeiten.

"Kultur und die Donau gemeinsam präsentieren", das ist das Anliegen von Simone Jung vom Museum Art Plus und Donaueschingens OB Erik Pauly. Donaueschingen zeigt sich als Kulturstadt und als Stadt, die viele für Natur und Umwelt tue, sagt Pauly. Auf dem Weg zum Schwarzen Meer seien dieser Fluss und dessen Lebensraum immer mehr bedroht. Der Mensch müsse sich darum kümmern und etwas für bedrohte Arten tun. Pauly sieht in der Renaturierung des Zusammenflusses von Brigach und Breg und der Schaffung eines Donau-Aueparks vor den Toren der Stadt eine wichtige Aufgabe. Mit dem großen Wanderbild von Ana Tudor werde eine Brücke gespannt zwischen Kultur und Natur, "wir sind stolz, dass der Start der Aktion in Donaueschingen stattfindet."

Franziska Lohse vom AWP zeigt sich überzeugt, "dass wird durch diese große Aktion in Donaueschingen Mut schöpfen für den weiteren Reiseweg", sagt sie, "wir wollen die Donau in den Mittelpunkt stellen mit ihren Tausenden von Tier- und Pflanzenarten".