Suchbild: Wo ist der Feuerlöscher? Auch die Donaueschinger Feuerwehr kennt sich in Sachen Brandschutz in den Donauhallen noch nicht richtig aus. Foto: Maier

Brandmelde-Anlage funktioniert, ist aber noch nicht endgültig abgenommen.

Donaueschingen - Klemmende Türen, fehlende Lampen, nicht fertig verfugte Toilettenwände – wie gestern berichtet, sind in den Donauhallen auch drei Monate nach der Inbetriebnahme noch viele kleinere Mängel zu beheben. Was dem Ensemble auch noch fehlt, ist der offizielle Segen eines Gutachters in Sachen Brandschutz.

Dieser Segen sollte eigentlich schon lange vorliegen. Weil das beauftragte Büro aber personell überlastet sei, habe er bislang nicht erteilt werden können, sagte Stadtbaumeister Heinz Bunse gestern im Gespräch mit unserer Zeitung.

Der Gutachter hatte zusammen mit Vertretern der Stadt, mit den Planern und mit der ausführenden Firma die Donauhallen bereits Anfang September unter die Brandschutz-Lupe genommen. Dabei stellte der Gutachter laut Bunse Mängel fest. Diese seien aber nicht so schwerwiegend gewesen, dass sie die Inbetriebnahme der Hallen verhindert hätten: Der Gutachter gab die Donauhallen frei. Die Anfang September festgestellten Mängel sollten zügig abgearbeitet werden, dies könne auch während des laufenden Hallen-Betriebs geschehen.

Das städtische Bauamt verweist darauf, dass die Brandmeldeanlage installiert ist und auch funktioniert. Genau das hätten Handwerker schon vor der eigentlichen Hallen-Eröffnung erlebt: Zu dicht neben einem Rauchmelder geflext, schon stand die Feuerwehr vor der Tür. Aber dass sie funktioniert, ist eben nicht gleichbedeutend mit dem offiziellen Segen. Mit den Worten eines GebäudeVersicherungsfachmanns: "Zur Not kann ein Auto auch ohne TÜV-Siegel fahren".

Der offizielle Segen hätte laut Bunse eigentlich schon erfolgen können: Alle Anfang September festgestellten Mängel seien behoben. Nur hat es der Gutachter eben noch nicht offiziell festgestellt – wegen der personellen Überlastung. Noch in diesem Jahr aber soll der Brandschutzsegen erteilt werden, so Bunse. Zur Not werde man ein anderes, personell nicht überlastetes Gutachterbüro bestellen.

Mit dem offiziellen Segen wäre die vorletzte wichtige Etappe in Sachen Brandschutz in den Donauhallen geschafft – die letzte ist die gründliche Einweisung der Feuerwehr. Üblicherweise ist es so, dass die Feuerwehrleute im Fall aller rund 50 Gebäude und Firmen, die in Donaueschingen mit Brandmeldeanlagen ausgestattet sind, über detaillierte Pläne, sogenannte Laufkarten, verfügen. Im Brandfall wissen sie so dank der Brandmeldeanlagen und der Pläne ganz genau, wo das Feuer ausgebrochen ist, wie sie am besten und schnellsten dorthin gelangen, ob sie sich auf ein Feuer beispielsweise in einem Personalraum, in einer Küche oder in einer Werkstatt einzustellen haben und welche zusätzlichen Gefahren drohen – beispielsweise durch Stromleitungen oder Heizungsrohre.

Eine solche Begehung der Donauhallen, die im Ernstfall großen Schaden verhüten und Leben retten helfen kann, gab’s bislang nicht, soll aber unverzüglich nach dem Segensspruch erfolgen. Und im nächsten Jahr will die Feuerwehr dann zwei Mal in den Donauhallen proben. Mindestens.