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Bauangelegenheiten beschäftigten den Aasener Ortschaftsrat. In öffentlicher Sitzung wurden vor großer

Bauangelegenheiten beschäftigten den Aasener Ortschaftsrat. In öffentlicher Sitzung wurden vor großer Zuhörerkulisse der Grundstückpreis für das Baugebiet Käppelestraße festgelegt und der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan "Unter dem Scheibenrain" gefasst.

Seit Anfang der 1970er-Jahre, der Eingemeindung nach Donaueschingen, ist die Einwohnerzahl Aasens um 500 auf 1320 gestiegen. Mit der Wohnbauentwicklung dürfte sich diese Tendenz fortsetzen. Dafür sprechen die Erschließung an der Käppelestraße, nach vorläufiger Planung zehn Doppel- und vier Mehrfamilienhäuser im Gewann "Unter dem Scheibenrain" sowie größere und kleinere Baulücken im Kernort. Auch ein weiterer Neubau für Aldi-Beschäftige ist im Dorf im Gespräch.

Donaueschingen-Aasen. Die fünf Neubaugrundstücke an der Käppelestraße sind bereits vergeben. Die kalkulatorischen Erschließungskosten, unter anderem für den Ausbau des vorhandenen Abwasserkanals, liegen bei 108 Euro je Quadratmeter Grund. Stadtbaumeister Christian Unkel begründete diesen relativ hohen Preis vor allem mit steigenden Preisen im Tiefbau. "Erschrocken" reagierten die Ortschaftsräte auf den Verwaltungsvorschlag von 120 Euro. Zumal auch die Familienförderung weggefallen ist. "Schweren Herzens", so Hans-Peter Rolle, stimmte man schließlich dem Kompromissvorschlag von 115 Euro zu.

Als richtig kompliziert und noch mit etlichen Unsicherheiten behafttet stellte sich der Bebauungsplan und das damit verbundene baurechtliche Verfahren im Bereich "Unter dem Scheibenrain" dar. Das Privatgrundstück soll von der bundesweit agierenden Werner Wohnbau-Gesellschaft (WWG) mit Sitz in Niedereschach erschlossen und bebaut werden. Nach dem vorgelegten Bebauungsplan kann das Gelände über eine Ringstraße erschlossen werden. Innerhalb des Rings sind drei Mehrfamilienhäusertrakte vorgesehen. Die Bebauung um den Ring herum sieht Doppelhäuser vor. Der Investor plant für die Beheizung ein Blockheizkraftwerk. Die Systemhäuser mit teilweise variablen Wänden sind auf Familien zugeschnitten und lassen eine "erkennbare Siedlung" entstehen, so Unkel.

Für Stadtplanerin Lara Schneider hat der vorgelegte Erschließungsplan "einen guten Zuschnitt". Nach der WWG-Konzeption werden die Grundstücke um die Häuser nicht verkauft, es entstehen aber wie bei Eigentumswohnungen Hauseigentümergemeinschaften.

Den Aasener Ortschaftsräten ist es wichtig, dass insbesondere im südlichen Bereich oberhalb der Grubenstraße der Bau von Einfamilienhäusern möglich sein soll.

Scharfe Kritik äußerte der ehrenamtliche Naturschutzbeauftragte des Landkreises, Joachim Blech. Ihm fehlt der ökologische Aspekt in dem Planungsentwurf. Beispielsweise lasse die Westausrichtung der Häuser keine Solarthermie zu. Offen sei auch die Frage, was die Wohnbaugesellschaft mit dem Strom aus dem Blockheizkraftwerk mache. Stadtplaner Unkel musste einräumen: "WWG fischt im unteren Preissegment" und "Ökologie ist Arbeit".

Der Aufstellungsbeschluss zum Bebauungsplan "Unter dem Scheibenrain" ging schließlich einstimmig durch den Ortschaftsrat. Damit hat jetzt die Stadtverwaltung die Aufgabe, Regelungen auf den Weg zu bringen, die im Rahmen eines Bebauungsplanes auch Einfamilienhäuser im südlichen und nördlichen Bereich ermöglichen.