Foto: Rainer Bombardi

Rock'n'Roll und Rockabilly bestimmen einen Abend lang das Geschehen: Acht Bands spielen in acht Locations.

Donaueschingen - Das Baarzentrum im Rock ‘n‘ Roll-Ausnahmezustand: Neunte Donaueschinger City-Jamboree – nicht nur "Tanzmäuse" und "-bären" kamen auf ihre Kosten.

Der "Rhythmus bei dem man mit muss" durchzog die Kernstadtmitte, diesmal dürften sich um die 2000 Fans der "Fifties" und "Sixties" zu einem ausgelassenen langen Partyabend getroffen haben. Teils war es proppen- bis schon gefährlich voll, ein primär von den Organisatoren Patrick Bommer und Kai Sauser gebildetes Veranstaltungsformat ist in der Donaustadt definitiv verankert.

Haartollen, Petticoats, Massen an Styling-Gel – zur Jamboree bringt man zudem gute Laune mit und blendet den Alltag für mehrere Stundeneinfach aus. Nicht alle Liebhaber "neuer Musik" sind den 50er und 60er-Jahren verbunden, selbst mancher Retro-Hippie aber macht sich zur Jamboree auf und spürt im Verlauf, dass es nicht immer um die Weltverbesserung gehen muss, wenn man zu Gitarre und Bass greift oder sich hinter das Schlagzeug setzt.

Donaueschingens Neu-OB Erik Pauly hatte nur Gelegenheit zur Kurzvisite am Veranstaltungs-Samstag, ein bereits seit einem Jahr unterstrichener Termin zwang ihn tags darauf früh nach München. "Ich muss um acht Uhr los", ließ Pauly wissen, auf dem Max-Rieple-Platz drehte der Verwaltungs-Chef aber mehrere Runden, lächelte herzerfrischt und begrüßte zigfach mit Handschlag.

Apropos Max-Rieple-Platz: Das dort stattgefundene Jamboree-Opening wurde von den etablierten Jungs von "Boppin’B" erwartungsgemäß befeuert, die Aschaffenburger dürfen als Rock ´n´Roll-Profis bezeichnet werden und beherrschen ihre Instrumente wirklich perfekt.

Auch die beiden Jamboree-Newcomer "Rhythm-Sophie & Mister Twist" sowie "Little Roman & The Dirty Cats" ließen aufhorchen und sorgten im "Irish" respektive Innenhof der "NumBARs" für große Augen und immer wieder kräftigen Applaus. Sophie und Co. sind ein "Pfund", Little Roman können’s blitzschnell und gleichsam erdig-deftig, Abstecher ins Country-Metier sind immer wieder dabei.

Etwa zehn Prozent der Jamboree-Besucher sind gänzliche oder eben eingefleischte "Rockabillies", das Styling vorab darf da nicht fehlen. Eine gut gelaunte Dame verriet, wie sie ihre propere Tolle über der Stirn in Form gebracht hat – es war ein durchaus problematischer "Aufbau": "Ein kleineres Rundholz aus der Küchenschublade hat´s schließlich gebracht. So eine Tolle bekommt man mit Lockenwicklern einfach nicht hin. Ich zumindest nicht."