Erhöhte Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer steht im Mittelpunkt des Blitzmarathons

Von Klaus Spathelf

Donaueschingen. Alle sieben Stunden stirbt in Deutschland ein Mensch durch einen Raserunfall. Für die Innenministerkonferenz ein Anlass, einen bundesweiten, 24 Stunden dauernden Blitzmarathon durchzuführen.

Im Bereich des Polizeireviers Donaueschingen wurde an fünf verschiedenen Stellen gemessen, und zwar in der Dürrheimer Straße, Höhe Zieglehof, in Aasen an der Kreuzung Hegistraße/Scheibenreinstraße, in Döggingen in der Freiburger Straße, in Heidenhofen in der Kreuzstraße und in Hüfingen in der Bräunlinger Straße.

Bei diesen Stellen handelt es sich nicht um so genannte Unfallschwerpunkte. Es sind Örtlichkeiten, bei denen Anwohner subjektiv der Meinung sind, dass auf diesen Strecken zu schnell gefahren wird. Insgesamt wurden im Schwarzwald-Baar-Kreis 32 dieser "Aufregerstellen" der Polizei gemeldet.

Da überhöhte und nicht angepasste Geschwindigkeit bei schweren Verkehrsunfällen Unfallursache Nummer eins ist, will die Polizei durch diese Maßnahme, bei der landesweit 1900 Kontrollstellen eingerichtet waren mit 7500 Beamten im Einsatz, auf diese Problematik aufmerksam machen und auf eine Verhaltensänderung bei den Verkehrsteilnehmern hinwirken. Jörg Rommelfanger, seit einer Woche neuer Chef der Donaueschinger Polizei, sieht darin eine Hauptaufgabe in der Arbeit um die Verkehrssicherheit. "Schon die Reduktion um einige wenige Kilometer führt zu einer drastischen Verminderung der Unfallfolgen. Erfahrungsgemäß kommt es nur dann zu einer Verhaltensänderung der Verkehrsteilnehmer, wenn entweder die Kosten für ein Fehlverhalten entsprechend erhöht werden oder die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden, entsprechend groß ist. Eine professionelle und gezielte Verkehrssicherheitsarbeit muss das Ziel verfolgen, das Unfallrisiko für jeden Verkehrsteilnehmer zu senken."

Der 24-stündige Blitzmarathon kommt aus Nordrhein-Westphalen und findet in diesem Jahr zum zweiten Mal unter Beteiligung anderer Bundesländer statt. Dabei geht es nicht darum, viele Autofahrer zur Kasse zu bitten, sondern ihr Verhalten nachhaltig zu verbessern. Die Zahl der Verkehrstoten und Schwerverletzten ist seit 2012 stark gesunken.

Der Blitzmarathon scheint nicht nur ein Exportschlager zu werden, auch alle Länder der EU verfolgen diesbezüglich die "Vision Zero", also eine Reduktion der Verkehrstoten auf null. In Baden-Württemberg ist es zwischen den Jahren 2000 und 2010 gelungen, die Anzahl der Verkehrstoten fast zu halbieren. Das ist mit Sicherheit nicht nur den Maßnahmen der Verkehrsüberwachung zu verdanken. Weitere Gründe für diese Entwicklung sind in diesem Zeitraum auch die Verbesserung der Fahrzeugtechnik und die Verbesserung im Rettungswesen.

Für Jörg Rommelfanger ist es elementar, dass "diese Prozesse gemeinsam einer permanenten Analyse und Professionalisierung unterliegen. So ist es vielleicht möglich, dass die Vision der EU eines Tages in die Realität umgesetzt werden kann."