Blick durch den Bauzaun – und man sieht: Das Ärztehaus ist noch lange nicht fertig. Statt zum 1. Juli, wie ursprünglich geplant, startet es am 1. Oktober. Statt fünf werden sich dann deutlich mehr Mediziner am Posthof ansiedeln. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Starttermin für ehrgeiziges Projekt auf dem Posthofareal verschiebt sich von 1. Juli auf 1. Oktober

Von Steffen Maier

Donaueschingen. Aus fünf werden viel mehr: Das ehemalige Postgebäude gegenüber des Bahnhofs wird noch stärker als bisher bekannt zu einem Zentrum medizinischer Kompetenz. Zu den fünf Hausärzten, die in einem Neubau ihre Praxisgemeinschaft Donaueschingen begründen, gesellen sich weitere Fachärzte. Allerdings verschiebt sich der Starttermin.

Ursprünglich vorgesehen war, dass die Praxisgemeinschaft Donaueschingen am 1. Juli ihre Türen öffnet. Dieser Termin ist allerdings nicht zu halten, wie Initiator Roland Baur gestern auf Anfrage unserer Zeitung sagte. Wegen des sich zuletzt hinziehenden Genehmigungsverfahrens für den hinteren Teil des Posthof-Areals, wo sich großflächiger Einzelhandel ansiedeln wird, müsse auch der Start der Praxisgemeinschaft verschoben werden. Erst vor zwei Wochen hat der Donaueschinger Gemeinderat endgültig einen Haken unter die Posthof-Pläne gemacht. Baur nannte nun als Tag der Neueröffnung den 1. Oktober.

Wie berichtet, schließen sich die Mediziner Roland Baur, Jens Kistenbrügger, Silvia Neu und Manfred Walter aus Donaueschingen sowie Lothar Danner aus Bräunlingen zu dieser Praxisgemeinschaft zusammen. Statt fünf Einzelpraxen wollen sie sich eine gemeinsame Infrastruktur teilen und die Organisationsstruktur zusammenlegen – zum Wohle der Patienten, weil dadurch jeder einzelne Arzt beispielsweise weniger Zeit für Bürokratie aufwenden muss. Die enge Kooperation ermögliche es zudem, Patienten ein größeres Leistungsspektrum an einem Ort anzubieten; außerdem verlängern sich auch die Öffnungszeiten. Die Urlaubs- und Abwesenheitszeiten eines einzelnen Arztes werden über die Gemeinschaft abgedeckt.

Diese im Oktober des vergangenen Jahres präsentierte Idee wirkt offenbar sehr anziehend. Schon damals hatte Baur angekündigt, dass zu dem Quintett wohl weitere Fachärzte und Gesundheitsfachleute dazustoßen würden.

Und genau so kommt es jetzt auch: Ihren Umzug aufs Posthofareal planen demnach die Donaueschinger Urologen Michael Frerk und Peter Dorner, der Hüfinger Zahnarzt Karl-Heinz Höfler, ebenfalls aus Hüfingen die Physiotherapeuten Christina Suppanz und Jürgen Doser, weiter dazu kommen ein Internist aus Singen sowie eine überörtliche Gemeinschaftspraxis von Augenärzten, wie Baur gestern sagte. Quasi ergänzend will auch die Donaueschinger Sonnenapotheke eine Filiale auf dem Posthofgelände einrichten, dazu kommt jetzt auch noch ein Optikerfachgeschäft.

Damit bewahrheitet sich die Vorhersage Roland Baurs, der im Oktober 2010 davon gesprochen hatte, dass sich der Posthof zu einem Ort geballter medizinischer Kompetenz entwickeln könne.

Dieses Zusammengehen an einen Ort halten Baur und seine Mitstreiter für ein gutes Modell, um die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum angesichts des sich abzeichnenden Ärztemangels auch in der Zukunft sichern zu können.