Für die "Eschinger Gschichten" hat Susanne Seidel-Buri eine Geschichte in eine Illustration umgewandelt und Kinder, die in der Donauquelle ihr Taschengeld aufbessern, gezeichnet. Foto: Seidel-Buri Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatgeschichte: Bürgerstiftung veröffentlicht Mundartbuch "Eschinger Gschichten" zum Zehnjährigen

320 Seiten, 47 Geschichten und 18 Autoren: Lange hat die Bürgerstiftung an ihrem Buch gefeilt, nun sind die "Eschinger Gschichten" fertig und werden bald in Druck gehen.

Donaueschingen (jak). Die Idee dazu entstand im Mundart-Treff, der nun bereits seit zweieinhalb Jahren regelmäßig im Mehrgenerationenhaus stattfindet und der seine treuen Fans gefunden hat. "Die Überlegungen, die Geschichten irgendwann einmal in Buchform herauszugeben, entstand ziemlich früh", blickt Ernst Zimmermann, Vorsitzender der Bürgerstiftung, zurück. Nun, bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen der Bürgerstiftung, die am 28. Oktober stattfinden soll, wird das Buch offiziell vorgestellt. Elfi Maier-Moch, die lange als Lehrerin an der Grundschule Aasen tätig war, wird dann eine Geschichte vorlesen.

Mal humorvoll, mal nachdenklich

Es wird eine von 47 kurzen Erzählungen sein, die in dem Buch zu finden sind. Dabei sind die Geschichten so unterschiedlich wie ihre Autoren. Wahre Begebenheiten, Historisches aus der Stadtgeschichte oder persönliche Erlebnisse, mal stimmen die Geschichten nachdenklich und mal lassen sie den Leser schmunzeln. Eines haben sie gemeinsam: Sie sind in Baaremer Mundart verfasst – wobei es schon Unterschiede gibt. Denn so mancher Begriff wird in Grüningen anders betont als beispielsweise in Aasen. Selbst in den verschiedenen Stadtteilen von Donaueschingen sind Unterschiede zu bemerken.

Das Verschriftlichen des Dialektes stellte sich als große Herausforderung dar, denn schließlich sollten die Eigenarten für den Leser auch bei der Lektüre deutlich werden. "Es gibt keinen Duden für das Alemannische. Zwar gibt es ein Wörterbuch, aber die einzelnen Feinheiten sind da nicht drin", erklärt Zimmermann. Und so hat Vorstandsmitglied Cornelia Jumpertz-Schwab ihre Kenntnisse als Sprachwissenschaftlerin eingebracht und nicht nur jede Geschichte ins Hochdeutsche übersetzt, sondern auch für die Einheitlichkeit der alemannischen Schriftsprache gesorgt, ohne dass die örtlichen Besonderheiten verloren gehen. Auch die Lesbarkeit musste gewährleistet sein. "Als Sprachwissenschaftlerin würde ich das natürlich in die phonetische Schrift übersetzen, das könnten allerdings viele nicht lesen", sagt Jumpertz-Schwab.

Viele Erzählungen gibt es auch zum Anhören

Neben den beiden schriftlichen Varianten – alemannisch und hochdeutsch – gibt es viele Geschichten auch noch zum Anhören. Die Autoren haben ihre Werke gelesen und anschließend wurden sie auf zwei CDs verewigt. Und so ist das Buch nicht nur etwas für Dialektliebhaber, sondern auch für solche, die sich ein bisschen mehr mit der hiesigen Sprachkultur auseinandersetzen wollen oder die eine Einführung brauchen.

Das Buch kann ab sofort bei der Geschäftsstelle der Bürgerstiftung unter der Telefonnummer 0771/25 76 oder per E-Mail an info@buergerstiftung-donaueschingen.de zum Subskriptionspreis von 15 Euro bestellt werden. Ab 28. Oktober beträgt der Kaufpreis dann 18 Euro. Die "Eschinger Gschichten" können im Rahmen der offiziellen Präsentation und auch danach bei der Geschäftsstelle der Bürgerstiftung erworben werden.