Wald ist nicht mehr gleich Wald bei der Beförsterung und der Holzvermarktung – ab dem Jahr 2020 wird auch rund um Dobel bei den Revieren zwischen Staats- und Kommunalwald unterschieden. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Revierförster Dominik Leitz und Forstbezirksleiter Tobias Volg berichteten dem Dobler Gemeinderat

Revierförster Dominik Leitz und Forstbezirksleiter Tobias Volg berichteten dem Dobler Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über den Vollzug des Forstwirtschaftsjahres 2019 sowie den Plan für 2020.

(geg). Wer ist ab Januar zuständig für den Revierdienst im Gemeinde- und Ablösungswald Dobel? Gemeinderat Bernhard Kraft (PD) bemängelte die spärlichen Infos zur neuen Struktur.

Forstbezirksleiter Tobias Volg erklärte, die Organisation werde erst ab dem Jahreswechsel offiziell bestehen, dann werde auch die neue Reviereinteilung im Kommunalbereich öffentlich und kommuniziert.

Auf Anfrage beim Landratsamt steht fest: Der Kommunalwald wird künftig über die Abteilung Forstbetrieb und Jagd und deren neuen Leiter Jörg Ziegler betreut.

Der Dobler Wald gehört mit seinen 97 Hektar mit zum neu gebildeten Forstrevier Bad Wildbad (Nr.1), welches derzeit noch nicht besetzt und beim Landratsamt ausgeschrieben ist. Es umfasst weiterhin 1146 Hektar Körperschaftswald von Bad Wildbad mit den Distrikten Aichelberg, Hünerberg, Kegeltal, Lehenhardswald, Meistern, Meisternhang und Wanne sowie die 231 Hektar Stadtwald von Bad Herrenalb. Solange das Revier noch nicht besetzt ist, werden sich Andreas Wacker und Werner Hildinger die Vertretung teilen.

Dobel. Dies zum letzten Mal, da beide den Umstrukturierungsmaßnahmen der Forstreviere nach Kartellverfahren folgend ab 2020 ausschließlich für den Staatswald, also ForstBW arbeiten werden. Die zuständige Forstverwaltung des Landes wird künftig ihren Sitz in Bad Herrenalb haben. Die Forstbezirksleitung des Landkreises in Calmbach wird aufgelöst. Leitz wird künftig ein nach Süden in Richtung Kaltenbronn erweitertes reines Staatswaldrevier betreuen.

Schlechtes Ergebnis

Zunächst jedoch berichtete er vom Schad- und Sturmholzjahr 2019 im Dobler Gemeinde- und Ablösungswald. In dessen Folge schlechte Holzqualität und Preisverfall dazu führten, dass nur eingeschlagen wurde, was dringend notwendig war.

Statt geplanter 450 Erntefestmeter (EFM) wurden nur 246 EFM eingeschlagen, 84 Prozent davon Käferholz (Borkenkäferbefall). Entsprechend schlecht fiel das Jahresergebnis aus: Statt eines Überschusses von geplant 16 000 Euro ergaben sich nur knapp 5000 Euro bei der Holzernte. Auch für 2020, so Volg, ist weiterhin mit einem Überangebot an Schadholz und mit entsprechend niedrigem Holzpreis zu rechnen. So würde wieder nur ein Einschlag von etwa 220 EFM geplant und keine Kompensation des 2019 reduzierten Einschlags erfolgen. Doch dies sei dann Sache der neuen Revierleitung. Auch in diesem Jahr beschloss der Gemeinderat bei einer Gegenstimme, das Holzgeld trotz des Gesamtverlustes von knapp 9000 Euro voll auszuzahlen. Nutzungsbürger besitzen mittlerweile noch neun Lose auf der Rentkammer- (je 70 Euro) sowie siebzehn auf der Klosterseite (je 50 Euro). Insgesamt 217 der 243 Lose fielen seit 1966 bereits an die Gemeinde, wodurch diese das Holzgeld überwiegend an sich selbst auszahlt. Die Sonderrücklage Ablösungswald beträgt nach Abzug von Verlust und Auszahlung rund 71 500 Euro.

Im nächsten Schritt genehmigte der Gemeinderat einstimmig die aus der Forstreform resultierenden vertraglichen Veränderungen. Zunächst die Aufhebung des "Vertrags zur Übernahme des forstlichen Revierdienstes und der Wirtschaftsverwaltung" in seiner bisherigen Fassung, weiter das neue Vorab-Vertragsangebot für den forstlichen Revierdienst ab 2020 sowie des Holzverkaufs durch die kommunale Holzverkaufsstelle des Landkreises.

Wie bereits im Spätjahr 2018 informiert, ergeben sich für die Kommune für den Revierdienst etwa 850 Euro pro Jahr an Mehrkosten, für den Holzverkauf etwa 350 Euro pro Jahr.