Der Volzemer Stein, das "Felsenmeer im Wald".Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder Bote

Wandertipp: Der Engelweg in Dobel bietet auf einer Länge von anderthalb Kilometern Geologie, Geschichte und Besinnliches

Dobel. Raus an die frische Luft und Energie tanken: Schönes gibt es in der unmittelbaren Umgebung zu entdecken, wo man in anderen Zeiten gar nicht so genau hingeschaut hätte. Dazu gehört auch der Engelweg. Nur knapp anderthalb Kilometer lang, eben und gut begehbar, bietet er Geologie, Geschichte und Besinnliches.

Früher ein Kontrollpunkt

Vom Wanderparkplatz Horntannhalde aus gelangt man in 500 Metern an den Einstieg. Vom SRH-Gesundheitszentrum Dobel, der Waldklinik oder vom Ort aus sind es nur wenige 100 Meter mehr. Quert man an der Horntannhalde die Straße und folgt dem Weg zwischen Loipentor und Bebauungsgrenze in die Wiesen hinunter Richtung Süden, ist das Enge Türle als Startpunkt des Themenweges am Waldrand bald erreicht. Der Ursprung des 2011 zum 111-jährigen bestehen Westwegs aufgestellten, symbolischen Türchen ist auf einer Tafel nachzulesen: Bis um das Jahr 1800 mussten die Dobler Bürger mit Holznutzungsrechten hier im württembergischen Wald jenseits des Streifens badischen Eschbachwaldes durch eine Kontrollabsperrung, um sicherzustellen, dass sie nicht etwa badische Holz mit aufgeladen hatten.

Zwischen polnischer und slowakischer Bank – hier kreuzt auch der Europa-Rundwanderweg – biegt der Wanderweg in den Wald ein und folgen die nächsten 1,2 Kilometer der roten Raute des Westwegs. Rechts und links tauchen die Engel-Bilder auf – auf Holzpfählen, von Künstlern gefertigt und mit Zitaten versehen wie dem von Luther: "Wo 20 Teufel sind, da sind auch 100 Engel."

Ruhe des Waldes lauschen

Auf halber Wegstrecke steht der große Schutz-Waldengel des Karlsruher Künstlers Guntram Prochaska, der ebenfalls zum Westwegjubiläum 2011 gefertigt und später hierher gebracht wurde. Zu seinen Füßen kann man sich auf eine Bank setzen und der erhabenen Ruhe des Waldes lauschen, unterbrochen nur vom Zwitschern der Vögel.

Weiter geht es ganz leicht ansteigend in dichter werdenden Tannenwald mit Naturverjüngung. Wer Kinder auf die Strecke mitnimmt, kann auf große Waldameisenhaufen aufmerksam machen. Schließlich gelangt man an ein geologisches Phänomen: Plötzlich ragen rund 100 Meter lange und bis zu zehn Meter hohe Sandsteinblöcke empor. Das Naturdenkmal Volzemer Stein ist erreicht. Für junge Wanderer ist das als "Felsenmeer im Walde" spannend zu entdecken mit seinen bemoosten und mit Farn bewachsenen, vorgelagerten Schutthalden. Aber stets mit Rücksicht, denn Tiere und Pflanzen haben sich hier angesiedelt. Geologisch Interessierte dürfen sich an der Infotafel über Entstehung und Bedeutung der Felsen und Blockhalden kundig machen.

Wenige Meter weiter noch begleiten die Wanderer die Engel des Engelweges entlang des Hüttwaldweges bis zur Schutzhütte. Wer möchte, der kehrt um – oder wandert noch einen knappen Kilometer weiter bis zum Dreimarkstein, um von dort aus im Bogen nach Dobel zurückzukehren. Dritte Version: Ab der Schutzhütte zurück über den Waldweg zum Loipentor/ Horntannhalde. Gesamtstrecke des Rundweges: etwa drei Kilometer.