Das "Enge Türle" soll eine der Stationen am geplanten waldhistorischen Weg werden. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Themenwege: Weitere Anziehungspunkte für Tagestouristen / Konzept muss zuletzt abgespeckt werden

Von Winnie Gegenheimer

Themenwege sind Anziehungspunkt für Tagestouristen. Das weiß man auch auf dem Dobel. Deswegen sind Engelsweg, Europa-Rundwanderweg, wald- und ortsgeschichtlicher Pfad im Gespräch.

Dobel. Zunächst wurde Ende 2015 auf Anregung von Gemeinderat Bernd Bischoff mit dem Schilderwald im Wald aufgeräumt. Darunter waren auch die Schilder zum Waldgeisterweg im Wald hinter dem Wasserturm. Dieser Pfad existiert nicht mehr.

Wieder richtig auf Vordermann gebracht werden soll dagegen der Europa-Rundwanderweg. 2008 nach einer Idee des Doblers Peter Schöffler eingerichtet, ist der rund sechs Kilometer lange Rundweg um den Ort bestückt mit etwa 30 Sitzbänken in den Farben europäischer Länder. Dazu kommen seit 2013 Objekte aus dem Schulkunstprojekt "Sitzbank sucht Kunstwerk". Die Bänke, vor allem aber die Kunstobjekte, sind sehr pflegeintensiv und wurden schon Ziel von Zerstörungswut. Zum Leidwesen natürlich von Ideengeber Schöffler, der Anfang 2015 mit Bürgermeister Christoph Schaack eine Begehung des Weges begann, um Nachbesserungsbedarf festzuhalten. Gerne möchte Schöffler dies weiterführen. Zumal es nach wie vor Bankpaten gibt, die bereit sind, die Bänke wieder mit Originallatten aufzufrischen.

Einige Skulpturen sind erhaltenswert

Laut Bauhofleiter Werner Schaible kann das der Bauhof nicht leisten, er bessert derzeit nur mit einfachen Latten nach. Von den Skulpturen, so Schaible, sind einige erhaltenswert, andere müsse man Stück für Stück abbauen, beziehungsweise könne man nicht mehr reparieren. 5000 Euro sind, so Bürgermeister Schaack, im aktuellen Haushalt eingestellt, um die Wege zu renovieren.

Davon profitiert auch der Engelsweg. Er wird definitiv bleiben, aber nicht erweitert werden. Vom "Engen Türle" bis zum großen Volzemer Stein – rund zweieinhalb Kilometer auf der ersten Westwegetappe führend – ist er mit Worten und Künstlerbildern zu Engeln bestückt.

Und dann gibt es neue Pläne: Anfang 2015 legte die Gemeindeverwaltung das Konzept für einen waldhistorischen Weg, zum Beispiel mit der Darstellung alter Waldberufe, vor. Die Schilder sollen mit QR-Codes für Zusatzinfos versehen werden. Sie sollen den Weg auch für Kinder spannend machen. Beispielsweise durch waldpädagogische Fühl- oder Kletterstationen. Gemeinderat Bernhard Kraft ergänzte dies um den Plan eines den Ort mit einbeziehenden heimatgeschichtlichen Wegeteiles mit Schildern, die um historische Bilder ergänzt sein könnten. Das Wegekonzept hat von Beginn an Peter Mast mit entwickelt.

Der waldhistorische Teil soll von der Horntannhalde Richtung Jägerbrunnen/Mannenbachheide und im Bogen zurück verlaufen. Der Wegeverlauf ist mit dem Forst inzwischen abgeklärt. Der ortshistorische Teil könnte sternförmig angesteuert werden, soll aber laut Ideengeber Kraft auch an der Peripherie Verbindungspunkte haben. Verknüpfungspunkt beider Teile wäre beispielsweise die Horntannhalde. Das Enge Türle, einst Kontrollstelle für Waldnutzer mit Holzrechten jenseits der hier verlaufenden württembergisch-badischen Grenze, ist Schnittpunkt mit dem Engelsweg und ebenfalls mit einbezogen.

Kosten sind rapide in Höhe geschnellt

Durch die Erweiterung der Pläne um konstruktive zusätzliche Ideen, so Rathauschef Schaack, seien die Kosten für das Projekt rapide in den oberen fünfstelligen Bereich in die Höhe geschnellt, so dass es Ende 2015 heißen musste: wieder abspecken, Fördermöglichkeiten und Kooperationspartner finden.

Um eine vor dem Gemeinderat als Diskussions- und Entscheidungsgrundlage bestehende Vorlage präsentieren zu können, wurde nun intensiv das Gespräch mit dem Forst gesucht. Das soll nicht nur was den Wegebau, sondern auch was den waldpädagogi-schen Teil betrifft, eine Kooperation und finanzielle Entlastung bringen. In der Folge soll ein Antrag zur Aufnahme als Leaderprojekt gestellt werden. Ziel ist, dass 2017 Touristen, Klinikpatienten und Einheimische, Familien mit Kindern wie historisch interessierte Gäste den wald- und heimathistorischen Pfad entdecken können.