Nachruf: Georg Bunz im Alter von 82 Jahren verstorben
Dobel. Er war Künstler, Techniker, Unternehmer, für viele der ungekrönte Platinkönig. "Das Einzigartige zu schaffen, ist für mich wie eine Sucht", hat Georg Bunz gesagt. Jetzt ist er 82-jährig verstorben.
Mit seinem Namen wird die Schmuckwelt, aber nicht nur diese, stets außergewöhnliche, für internationale Aufmerksamkeit sorgende Kreationen verbinden. Vielfach mit dem für ihn so faszinierenden, hochreinen Edelmetall Platin, wie den Diamant-Spannring oder hochwertigen Uhren wie die Moontime-Uhr.
Aber Bunz war auch tief verwurzelter Dobler. Ganz bodenständig absolvierte er als junger Mann eine Ausbildung zum Stahlgraveur in der Pforzheimer Metallfabrikation. Es folgte die Meisterprüfung, dann studierte er an der damaligen Kunst- und Werkschule, der heutigen Hochschule.
Enger Kontakt entstand zu Johannes Prinz von Thurn und Taxis, in einem von dessen Schmuckbetrieben Bunz Geschäftsführer wurde.
1975 gründete Bunz seinen eigenen Betrieb und ging 1985 damit zurück nach Dobel. Das Atelier Bunz entwickelte sich "zum Vorzeigebetrieb und echten Familienunternehmen" auf der Sonneninsel, wertschätzt der langjährige Wegbegleiter und Altbürgermeister Gerhard Westenberger.
Bunz gehörte von 1971 bis 1999 einem motivierten Gemeinderatsteam an. "Er stand für ein junges, fortschrittlich denkendes Dobel", sagt Westenberger noch heute. Mit Kurhaus und Parkhallenbad seien in ihrer gemeinsamen Zeit Meilensteine zum aufstrebenden, modernen Kurort gesetzt worden.
Viel Energie
Bunz war der letzte noch lebende Ehrenringträger der Gemeinde Dobel von insgesamt fünf aus der Zeit vor dem Jahrtausendwechsel.
Beruflich erholte sich der Schmuckdesigner nur schwer von der Insolvenz seines Ateliers Bunz im Krisenjahr 2009. Mit über 70 Jahren steckte er noch einmal viel Energie in die Nachfolgefirma Bunzdesign, doch konnte er an die großen Erfolge nicht mehr anknüpfen. Stets blieb er jedoch auf seiner Suche nach dem "besten Design".
Von Bunz’ vier Kindern, Tirza, Micha, Damaris und Ruben, leben noch heute drei mit Familien in Dobel und folgten teilweise dem Vater in die Schmuckbranche.
Die Beisetzung findet am Freitag, 18. Dezember, um 14 Uhr auf dem Waldfriedhof statt. Wegen der aktuellen Situation wird darum gebeten, von Nachrufen und Beileidsbekundungen abzusehen.
