Die Nagolder SPD machte einen Besuch auf dem derzeitigen DLRG-Gelände in Mötzingen und machte sich ein umfangreiches Bild von der Arbeit des Vereins. Foto: Daniela Steinrode

Die SPD fordert die Stadtverwaltung Nagold zur Unterstützung der DLRG bei der Suche nach einem neuen Vereinsgelände auf. Das derzeitige Gelände befindet sich – nicht im Einklang mit dem Rettungsdienstgesetz – außerhalb der Nagolder Gemarkung.

Was 1939 in Nagold im Kleinen begann und 1979 mit 15 Mitgliedern reaktiviert wurde, entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte zu einer Erfolgsgeschichte: Mit inzwischen 400 Mitgliedern stellt die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mit ihrer Ortsgruppe Nagold eine schlag- und einsatzkräftige Gruppe für alle Bereiche der Wasserrettung.

Der Vorsitzende der DLRG Ortsgruppe und stellvertretender Vorsitzende der Bezirksgruppe Calw Nagold, Thomas Goll, stellte der SPD Nagold bei ihrem Besuch des gegenwärtigen Vereinsgeländes in Mötzingen die Arbeit des Teams vor. Der Standort außerhalb der Nagolder Gemarkung ist auch ein Knackpunkt: ein Zustand, den das Rettungsdienstgesetz so eigentlich nicht vorsieht.

Schon seit geraumer Zeit befindet sich die Nagolder DLRG auf der intensiven Suche nach einem geeigneten Ort für die Unterbringung ihrer Gerätschaften, für geeignete Schulungs- und Ausbildungsräume und für die Möglichkeit, Vereinsversammlungen und die wichtigen Vorstandssitzungen nicht im provisorischen Kämmerchen des Vereinsgeländes abhalten zu müssen.

„Wir suchen nach einem zentralen Ort in Nagold, den Jugendliche auch ohne weite Anfahrtswege und die Unterstützung durch das Elterntaxi erreichen können“, betonte Bezirksvorsitzender Peter Brühl. SPD-Gemeinderat Marco Ackermann unterstrich die Forderung nach einer geeigneten Halle für die Logistik der DLRG: „Das ist grundlegend wichtig, insbesondere da ja ein weiteres Fahrzeug mit Rettungsboot angeschafft werden soll, das dringend für die DLRG Arbeit und damit für die Rettungsaufgabe benötigt wird, die unsere ganze Gesellschaft betrifft.“

Gemeinderätin Anna Ohnweiler merkte an, dass es wichtig sei, die Jugendarbeit der DLRG zu unterstützen und damit die Einsatzmöglichkeit der Lebensrettung im Hinblick auf kommende Jahre zu sichern.

Mehr Wertschätzung für die ehrenamtliche Arbeit

Der SPD-Kreisvorsitzende Daniela Steinrode bedankte sich für die ehrenamtliche Arbeit der DLRG im Kreis: „Die große Anzahl an Wasserflächen in einem Kreis wie dem unseren ist vielen gar nicht bewusst. Dass hinter der DLRG die Arbeit von Ehrenamtlichen steckt und diese Einsätze in der Freizeit gemacht werden, muss von allen in der Gesellschaft und insbesondere von den Kommunen wieder viel mehr wertgeschätzt und unterstützt werden.“

SPD-Kreisvorstandsmitglied Carl Staud bedauerte, dass die Standortfindung der DLRG in Nagold bislang so wenig Erfolg gezeigt habe und scheinbar nicht ausreichend unterstützt worden sei und kritisierte, dass der kommunale Fokus nicht dringend stärker darauf gelegt werde.

Wolfgang Henne, SPD-Gemeinderat, legte das Augenmerk auf die enge Verzahnung der Rettungskräfte miteinander, die dringend erhalten und weiter gefördert werden müsse. Die Kommune dürfe Hilfsorganisationen und deren Arbeit wie die DLRG nicht weiter alleine lassen.

Intensive Jugendausbildung

Dass die Zukunft der DLRG Ortsgruppe Nagold sehr am Herzen liegt, spiegelt sich auch in der intensiven Jugendausbildung wider: „Ich habe Anfragen aus der ganzen Region dazu und ich möchte die jugendlichen im kommenden Jahr in der praktischen Arbeit an Seen stärken“, berichtete der Vorsitzende Thomas Goll.

In einem Antrag an die Stadt werde die SPD-Gemeinderatsfraktion die Unterstützung bei der konkreten Suche nach einer geeigneten Unterbringung der DLRG anfragen und fordern. „Es wäre tragisch, wenn die DLRG Ortsgruppe Nagold ansonsten mittelfristig aufgelöst werden müsste“ unterstrich Brühl.

An fast jedem Wochenende von Mitte Mai bis Mitte September war das DLRG-Team im Badepark Nagold vor Ort und übernahm die Aufsicht über die Badegäste. „Ohne diesen Einsatz wäre eine Öffnung des Badeparks sicherlich schwierig gewesen“, betonte Ackermann.