Der Umbau des Jugendzentrums Mahlberg zu einer Kita wird teurer als geplant – das gefällt nicht allen Räten. Foto: Terkowsky

Mit dem Abbruch- und Rohbauarbeiten zur Umwandlung des Jugendzentrums Mahlberg zu einer Kindertagesstätte wird am 5. Oktober begonnen. Doch sie wird teurer als geplant.

Die gute Nachricht ist, dass mit dem Umbau des Jugendzentrums schon nächste Woche begonnen wird. Die schlechte: Schon die Vergabe der ersten Gewerke kommt die Stadt Mahlberg teurer als gedacht.

Thomas Schwarz, Gemeinderat in Mahlberg und zugleich Kämmerer in der Nachbargemeinde Kippenheim, stieß denn auch genau dieser Fakt auf. Er hatte bei den anstehenden Vergabetiteln der Umbauarbeiten, die am Montag vom Gemeinderat zu entscheiden waren, bei einzelnen Gewerken Mehrausgaben gegenüber der Kostenschätzung von bis zu 65 Prozent ausgemacht.

„Wenn sich das so fortschreibt, dann müssen wir am Ende mehr als eine halbe Million Euro für die Umgestaltung des Jugendzentrums in eine Kita investieren. Das ist bedenklich“, erklärte der FWV-Stadtrat. An den Fakten wollte auch Bürgermeister Dietmar Benz nicht vorbeidiskutieren. Die Ergebnisse der Submissionen seien aber dem zeitlichen Korridor geschuldet, in dem die Umbauarbeiten erledigt werden sollen. Benz: „Bei der Entscheidung für den Umbau im Juli dieses Jahres war uns allen klar, dass die Kostenberechnung Unwägbarkeiten hat. Unser Ziel ist schließlich, die Einrichtung im ersten Halbjahr 2024 in Betrieb zu nehmen. Die aktuelle Warteliste auf Betreuungsplätze ist lang“.

Naturkita hat schon den Betrieb aufgenommen

Mit dem Umbau des Jugendzentrums (Juze) in eine Kindertagesstätte (Kita), der im Juli vom Planungsbüro Keienburg Architekten auf knapp 500 000 Euro kalkuliert wurde, schafft die Stadt eine weitere Betreuungseinrichtung für zwei Gruppen unter drei und über drei Jahren. Träger der Einrichtung wird der Verein „Vielfalt für Kinder“ mit Sitz in Emmendingen. Der Verein ist auch Träger des Naturkindergartens, der laut Bürgermeister Benz seit einigen Tagen den Betrieb aufgenommen hat. Derzeit würden dort fünf Kinder betreut, zwei weitere würden demnächst hinzukommen. In Vollbetrieb gehe die Kita dann, wenn die letzten Arbeiten am Hobbitwagen, der vor wenigen Tagen geliefert wurde, abgeschlossen seien. Derzeit können Kinder und Erzieherinnen in einem Tipi Schutz vor Regen finden. Mit Naturkindergarten und neuer Kita im ehemaligen Juze kann die Stadt im nächsten Jahr 60 weitere Betreuungsplätze anbieten. Benz: „Damit haben wir vorerst den Bedarf gedeckt“.

Vom Gemeinderat vergeben wurden am Montag schließlich einstimmig die Arbeiten für Abbruch, Rohbau, Trockenbau, Estrich und Verglasung im Gesamtwert von 78 200 Euro. Das sind rund 24 Euro mehr als kalkuliert.