Viele Verwaltungsleistungen sollen digitalisiert werden. Foto: pixabay

Das Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen verpflichtet Kommunen dazu, Verwaltungsleistungen digital anzubieten. Dafür will der Landkreis Rottweil nun eine zusätzliche Stelle einrichten.

Kreis Rottweil - Hintergrund des Vorhabens ist ein Förderprogramm zum Thema E-Government. So stelle das Land Geld für entsprechendes Personal zur Verfügung, erklärte Finanzdezernent Gerald Kramer in der Sitzung des Kreisverwaltungsausschusses.

Somit könne man im Landkreis eine Stelle schaffen, die die Koordinierung der E-Government-Belange in den Kommunen übernimmt und Hilfestellung gibt. Zwei Jahre lang werde volle Finanzierung zugesichert. Dafür müsste die Stelle befristet ausgeschrieben werden.

Da sich nun dank der Förderung eine Vielzahl an Landkreisen auf die Suche nach geeignetem Personal machen werde, habe man überlegt, die Stelle im Landkreis Rottweil unbefristet auszuschreiben.

Fachkräftemangel

Im EDV-Bereich des Rottweiler Landratsamtes gebe es ohnehin eine hohe Fluktuation, und Fachkräfte seien immer nötig, so dass der neue Mitarbeiter nach der E-Government-Abwicklung an anderer Stelle im Landratsamt eingesetzt werden könnte. Im Kreismedienzentrum sei beispielsweise gerade eine Stelle vakant.

Markus Huber (FWV), der Teil des Gemeindetags ist, erklärte, man sei dazu verpflichtet, einige Leistungen bis Ende 2022 online anzubieten. Umso besser sei es, dass eine Stelle geschaffen werden soll, um bei der Umsetzung der Digitalisierung zu helfen.

Bedenken wegen Stellenschaffung

"Müssen wir den Karren denn unbedingt so voll laden?", fragte Gerhard Aden (FDP) die Verwaltung. Zwar handle es sich bei dieser einen Stelle nun eher um einen "Nebenkriegsschauplatz", aber angesichts dessen, dass man wegen der Flüchtlingswelle fast 20 neue Stellen schaffen wolle, könne man doch immerhin diese eine E-Government-Stelle versuchen, befristet auszuschreiben. Er habe schlichtweg ein schlechtes Gefühl bei der Sache, so Aden.

Landrat Michel prognostizierte, dass es dann schwer sein werde, überhaupt geeignetes Personal zu finden. Schließlich werde eine EDV-Fachkraft im öffentlichen Dienst ohnehin nicht in dem Maße bezahlt wie in der freien Wirtschaft.