Daniela Traunbauer-Lueg wirkte drei Wochen lang als Allgemeinärztin in einer Krankenstation in Tansania. Foto: Ober Foto: Schwarzwälder Bote

Vortrag: Allgemeinärztin Daniela Traunbauer-Lueg berichtet über ihren dreiwöchigen Einsatz in Tansania

Dietingen. Mehr als 60 Besucher bei der Erwachsenenbildung Dietingen waren beeindruckt vom Bericht über den dreiwöchigen Einsatz der in Dietingen praktizierenden Hausärztin Daniela Traunbauer-Lueg für das "Ärztecamp International" in Tansania.

Das Adventsbasarteam erfuhr viel Anerkennung von den Anwesenden und der Erwachsenenbildung für ihr vorweihnachtliches Engagement seit vielen Jahren. Eine Spende über 2200 Euro (einschließlich 200 Euro Abendspenden), weitergeleitet über die Dietinger Hausärztin, an die gut geführte Krankenstation Charlotte Health Center in Sanya Juu in Tansania (am Fuße des Kilimandscharo) kann in Notfällen Leben retten.

Daniela Traunbauer-Lueg vermittelte einen positiven Lagebericht zu der von Ordensschwestern geführten Krankenstation und garantiert, dass die Basar-Spende in vollem Umfang ankomme und entsprechend dem Wunsch des Basarteams in einen Notfallfonds des Krankenhauses komme. So könne mittellosen Menschen in lebensbedrohlichen Situationen eine Überlebenschance gegeben werden.

Laut der Ärztin sei die ärztliche und medikamentöse Versorgung in der ländlichen Gegend am Kilimandscharo mangelhaft. Weil die Menschen meist kein Geld für den Bus haben, sei auch von Schwerkranken bis zur Krankenstation ein Fußweg von 50 bis 80 Kilometer zu bewältigen. Nicht wie in Baden-Württemberg, wo in 15 Minuten ein Notarzt präsent sein sollte. Deshalb sterben viele Menschen an Erkrankungen wie Blinddarmentzündung oder an Unfallverletzungen, weil die ärztliche Versorgung fehle oder nicht bezahlbar sei.

Vor allem seien staatliche Krankenhäuser für die Landbevölkerung meist nicht erschwinglich, da die Erträge aus der Landwirtschaft meist nur für die Selbstversorgung ausreichen, jedoch Barmittel fehlen. Gesegnet sei, wer in der ordensgeführten und spendenfinanzierten Krankenstation im Charlotte Health Center eine weitgehend kostenfreie medizinische Behandlung und Medikamentenversorgung bekomme.

In diesem Umfeld war die Dietinger Hausärztin zusammen mit einem achtköpfigen Team aus verschiedenen Fachgebieten (Chirurgie, Allgemeinmedizin, Physiotherapie, Augenheilkunde) aktiv. In der Krankenstation seien 30 Ordensschwestern rund um die Uhr für die Kranken da und nehmen auch viele Aufgaben von Ärzten wie einfachere Operationen vor. Ärzte seien selten verfügbar.

Gemeinsam konnten mit den Ärzten aus Deutschland in den drei Wochen zusätzlich 600 Patienten ärztlich versorgt werden. Es wurde operiert, Augenbehandlungen erfolgten, viele Spenderbrillen fanden den passenden Menschen, und die Physiotherapie konnte Schmerzen lindern und Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln.

Der Einsatz von Daniela Traunbauer-Lueg fand viel Beifall. Im Dialog war aus dem Kreis der Zuhörer viel über die Lebenssituation in Tansania zu erfahren, das sonst eher vom Tourismus in den Nationalparks bekannt ist.

Fazit und einhellige Meinung des Abends war: Die ärztliche und medizinische Hilfe, die das "Ärztecamp International" leiste, bei dem Traunbauer-Lueg im Vorstand sei, verdiene finanzielle Unterstützung. Albert Scheible, Leiter der Erwachsenenbildung, bedankte sich mit einem Kaffeegeschenk. Kaffee, der auch in geringem Umfang in Tansania angebaut werde. Afrika sei ja das Ursprungsgebiet des Kaffees.