Vor dem Rathaus soll weiter geparkt werden dürfen. Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Mobile Möblierung wäre nicht schlecht / Parkplatzproblem noch ungelöst / Kosten von 750 000 Euro

Die Parkplatznot um das Rathaus lässt die Gestaltung des Vorplatzes in den Hintergrund rücken. Granitsteinen wird gegenüber Betonsteinen indes der Vorrang eingeräumt.

Dietingen. Nachdem die Arbeiten in der Heubergstraße Mitte Juni begonnen haben, schreiten sie planmäßig voran. Spätestens Mitte November könne die Tragdeckschicht angebracht werden, informierte Bürgermeister Frank Scholz. Die Gestaltung um das Rathaus indes ließ die Köpfe der Dietinger Ortschaftsräte rauchen. Zwei Stunden lang diskutierten sie engagiert die Vorschläge von Stefanie Moosmann vom Büro "faktorgrün".

Das Rathaus im Ensemble mit der Kirche stelle ohne Zweifel den Dorfmittelpunkt der Gemeinde Dietingen dar. Es jedoch wahrzunehmen und auch die Aufenthaltsqualität zu steigern, bedürfe einiger gestalterischen Maßnahmen, formulierte Scholz als er die Gespräche im Zusammenhang mit der Sanierung der Heubergstraße ins Rollen brachte.

Gemeinsam mit den Räten, den Bürgern und dem Büro "faktorgrün" wurde vor einigen Monaten die Situation vor Ort in der Heubergstraße und vor dem Rathaus betrachtet und es wurden Vorschläge aufgenommen. Mittlerweile wurde die Linienführung der Straße verschmälert und eine Verkehrsinsel vor der Zehntscheuer eingeplant, um den Verkehr auszubremsen. Im Fokus der jüngsten Dietinger Ortschaftsratssitzung stand nun der Rathausvorplatz.

Durch die neue Linienführung konnte er vergrößert und dadurch konnte auch die Überquerung bei der Rathausstraße entschärft werden. Um einen Platzcharakter zwischen Rathaus zu Kirche zu erreichen, müssten aber weitere gestalterische Maßnahmen ergriffen werden, waren sich Scholz und Moosmann einig.

Abheben könnte sich der Raum durch eine einheitliche Bepflasterung, die zwar durch die Straße unterbrochen würde, sich aber sowohl auf der Rathausseite wie auf der Kirchenseite wiederfinde. Sie würde das Rathaus komplett umschließen, schlug Moosmann vor, führe über den Gehweg auf beiden Seiten weiter in Richtung Staucherstraße – auf der Rathausseite weiter als auf der Kirchenseite – und die Bepflasterung sollte auch ein kurzes Stück auf den Gehwegen der Unterdorfstraße eingebracht werden. Als Material schlug sie kleines Granitpflaster vor, das sich in das historische Häuserensemble gut einfügen und vom umgebenden Betonpflaster gut abheben könnte.

Die Bedenken der Räte gegenüber dem kleinen Granitpflaster konnte Moosmann nach langer Diskussion letztendlich beruhigen. Das Pflaster weise eine gestrahlte Oberfläche aus, und sorge dadurch für eine ebene Fläche. Insgesamt werde die Granitpflasterung aber etwas mehr als es den Räten in einer nichtöffentlichen Sitzung vorgeschlagen wurde, und damit um 30 000 Euro teurer. Die Räte stimmten zu.

Ein weiterer Diskussionspunkt war der Rathausvorplatz. Eine mobile Möblierung, also etwa eine Bank und größere Pflanzenkübel, könnte das Parken verhindern und den Platzcharakter verstärken. Genug Raum wäre aber noch für einen Kurzeit- und Behindertenparkplatz. Für die Räte eine Zwickmühle, die sie dann aber letztendlich zu Gunsten einer freien Parkfläche vor dem Rathaus lösten. Der gestalterischen Wirkung stehe das Parkplatzproblem um das Rathaus entgegen, sagten sie, bestärkt durch die Schilderung eines Anwohners. An der mobilen Möblierung sollte aber festgehalten werden, so dass sie, etwa bei Hochzeiten aufgestellt, den Raum freihalten könnte, argumentierte etwa Scholz. Mit der in ferner Zukunft liegenden Umgestaltung des Kirchplatzes könnten dann weitere Parkplätze eingerichtet und das Gestalten des Rathausplatzes dann noch einmal betrachtet werden.

Kurz angesprochen wurde der durch eine Verkehrsinsel vergrößerte Raum am Brunnen vor der Zehntscheuer. Auch hier soll mit kleinen Granitpflastern der Raum vom Betonpflaster abgehoben werden. Einig war man sich, dass eine bessere Ausleuchtung im Ensemble notwendig sei. Eine mögliche Umgestaltung wird zum einem späteren Zeitpunkt noch einmal betrachtet.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme belaufen sich bislang auf etwa 750 000 Euro. 700 000 Euro für Tief- und Straßenbauarbeiten, 50 000 Euro für Wasserleitungsarbeiten. Mehrkosten für die erweiterte Granitpflasterung ergaben sich in der Sitzung.