Nach Ostern rollen die Bagger an

Dietingen. Die Sicherheit in der Ortsmitte von Dietingen stehe nicht erst seit der Fertigstellung des Wohn- und Geschäftshauses mit Bäckerei und Cafébetrieb im Blickpunkt des Ortschaftsrats und der Gemeindeverwaltung, merkte Ortsvorsteher Klemens Schmid an. Die Planungen verkehrsberuhigender Maßnahmen bei der Überquerung der innerörtlichen Kreisstraße, der Rottweiler Straße und der Böhringer Straße, reichen viel weiter zurück und seien teilweise schon umgesetzt worden.

In "Dietingen Mitte" seien in den vergangenen Jahren zahlreiche Wohngebäude entstanden. Vorwiegend junge Familien haben dort ihr neues Zuhause gefunden. Dementsprechend gelte es, die Infrastruktur weiter zu verbessern. Für Fußgänger sei es beschwerlich, die Rottweiler Straße zu überqueren. Gefährliche Situationen seien immer wieder entstanden, berichtete Bürgermeister Frank Scholz.

Planentwürfe für eine Umgestaltung der Ortsmitte mit Querungshilfe, die zu einer verbesserten Sicherheit beitragen sollen, wurden bereits mit dem früheren Ortsteilgremium erarbeitet. So kam Fachplaner Wilfried Baiker vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro die Aufgabe zu, den Gestaltungsentwurf darzulegen und die einzelnen Bestandteile im neuen Gremium zu erläutern.

Die Umgestaltung biete dabei die Chance, eine "grüne Brücke" innerhalb der Ortsdurchfahrt zu schaffen. Dazu sollen eine leichte Straßenverschwenkung mit parallel dazu verlaufenden Rad- und Fußwegen und einer Querungshilfe mit Mittelinsel die Hauptmerkmale bilden.

Einzuhaltende Fahrbahnbreiten und vorgegebene Maße für den kurzen Aufenthalt bei der Straßenüberquerung setzen hierbei die Rahmenbedingungen. Bei der Grüngestaltung sind niedrige Bepflanzungen vorgesehen, da großgewachsene Bäume die Sicht und damit die Verkehrssicherheit beeinträchtigen können.

Bus hält auf der Straße

Die Bushaltebuchten werden verschwinden. Ähnlich wie in anderen Kreisgemeinden soll der Bushalt beidseitig auf der Fahrbahn erfolgen, so dass für nachfolgende Verkehrsteilnehmer zwar ein kurzer Rückstau entstehen kann, die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer jedoch verbessert wird.

Sämtliche Planungsdetails wurden mit den beteiligten Behörden abgestimmt, erfuhr der Ortschaftsrat. Die Auftragserteilung für die Umsetzung der baulichen Maßnahmen sei bereits im Mai 2018 erfolgt, wenngleich die große Nachfrage im Baugewerbe dazu geführt habe, dass die Umgestaltung der Ortsmitte ein weiteres Mal aufgeschoben werden musste. Nun liege die Zusage vor, dass nach den Osterferien die Bagger anrollen werden, kündigte Ingenieur Wilfried Baiker an. Dann ist eine Vollsperrung der Ortsdurchfahrt, möglicherweise vier bis sechs Wochen lang, nicht auszuschließen.

Die Neuausrichtung der Ortsmitte stieß auf einhellige Zustimmung, weil die Verkehrssicherheit verbessert werde und die Ortsgestaltung eine wesentliche Entwicklung erhalte. Bedauert wurde von den Ratsmitgliedern, dass bei der Umgestaltung einige Parkplätze und die für kurze Zwischenhalte genutzte Bushaltebucht entfallen werden. Diese Nachteile seien bei Abwägung aller Gesichtspunkte jedoch unvermeidlich, waren sich die Ortschaftsräte einig.

Stoßzeiten – Vorteile

Mithin soll versucht werden, im Gespräch mit Anliegern weitere Parkmöglichkeiten zu schaffen. Ein Ratsmitglied brachte es auf den Punkt: Morgendliche Stoßzeiten an den Bushaltestellen und beim Bäckereibetrieb, die in der Folge den Verkehr abbremsen, werden ebenso wie zu Feierabendzeiten unvermeidlich sein. Über den restlichen Tag verteilt ergeben sich hingegen deutliche Verbesserungen, so dass die Vorteile der Umgestaltung überwiegen. Die Planungen wurden innerhalb des neu formierten Ortschaftsrats begrüßt.

Als zusätzliche Maßnahme wurde die Gemeindeverwaltung beauftragt, für das Wohngebiet Dietingen-Mitte die Ausweisung zur Tempo-30-Zone in die Wege zu leiten. Damit werde eine bisher bestehende Lücke innerhalb des Ortsteils Dietingen geschlossen.