Liedermacher Pius Jauch beeindruckt bei seinem Auftritt in Rotenzimmern mit virtuosem Gitarrenspiel. Foto: Hölsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Zuschauer im Bürgerhaus erklatschen sich zwei Zugaben von Pius Jauch

Von Heinrich Hölsch Dietingen-Rotenzimmern. Der Bösinger Liedermacher Pius Jauch war auf Einladung des Schwäbischen Albvereins zu Gast im Bürgerhaus Rotenzimmern. Unter dem beeindruckenden Gebälk des jahrhundertealten Gebäudes beeindruckte er mit virtuosem Gitarrenspiel ebenso wie mit der lyrischen Qualität seiner Verse.

So erzählte Pius Jauch von der Reise eines Bettelmusikanten in den Süden, von lieb gewonnenen Kleinigkeiten, deren Verschwinden man zu spät bemerkt, und er skizzierte die schwäbisch-alemannische Fastnacht. Auch das sich einende Europa nahm er augenzwinkernd auf die Schippe, indem er die europäische Urbevölkerung mit den Indianern Nordamerikas verglich und feststellte, dass ein "Fetza mit Sterna" noch keine Vereinigten Staaten mache.

Das überwältigende Panorama, das sich auf den Höhen der Alb bietet, fasste er in ein Kinderlied, in dem "ein Zipfel vom Himmel" dort mit Händen zu greifen sei, wo man die glitzernden Gipfel sehe.

Geistreich und pointiert philosophierte er über die Unterschiedlichkeit von Sprachen und deren Auswirkung auf das Weltbild ihrer Sprecher und rückte die klangliche Eigenschaft unverstandener Worte in den Blick. Gerade als Liedermacher sei er schließlich auf die Musikalität von Sprache angewiesen, erklärte der Bösinger.

Sein etwa 80 Zuhörer zählendes Publikum dankte ihm den farbenfrohen Reigen mit anhaltendem Applaus, es erklatschte sich zwei Zugaben. Bei guter Bewirtung und schmackhaftem Wurstsalat klang der Abend fröhlich aus. u Die Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins begrüßt in ihrer Veranstaltungsreihe am Samstag, 22. November, das Duo "Aurezwicker".