Gerhard Held und Sven Fischinger glänzen als Solisten. Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachtskonzert: Nach einem Jahr des Kennenlernens reiche musikalische Früchte geerntet

Eine gelungene Premiere feierten Dirigent Michael Müller und die Böhringer Musiker bei ihrem ersten gemeinsamen Weihnachtskonzert in der gut besetzten Schlichemtalhalle.

Dietingen-Böhringen (kw) Die einheimischen Musiker – sie bestritten das Konzert alleine – erfreuten die Zuhörer mit einem recht abwechslungsreichen Programm.

"Zu einem guten Ende gehört auch ein guter Beginn" – mit diesen Worten des chinesischen Philosophen Konfuzius umschrieb Vorsitzender Marc Herter den Dirigentenwechsel bei der Böhringer Kapelle Ende des vergangenen Jahres.

Die vergangenen zwölf Monate bezeichneten der Vereinschef und der Dirigent als Zeit des Kennenlernens. Beide Seiten bestätigten, dass Eifer und Spaß bei der Vorbereitung gestimmt hätten. Und das unterstrichen die Musiker und ihr Leiter bei dieser ersten großen Bewährungsprobe.

Mit einer ruhigen Art führte Müller die Kapelle durch das Jahreskonzert. Das Publikum hatte große Freude an den aufgeführten Stücken und applaudierte kräftig.

Mit dem portugiesischen Marsch "O Vittinho" starteten die Gastgeber den ersten Teil, für den der Dirigent konzertante Stücke ausgesucht hatte. Die südländische Komposition mit ihrem heiter-beschwingten Charakter spiegelte gleich die Stimmung der Musiker auf der Bühne wider. Dynamische Akzentuierungen brachten Spannung in den melodiösen Teil. Unterbrochen wurden diese durch die präzisen Trompeteneinsätze von Wolfgang Stier.

Mit der irischen Volksweise "Carrickfergus" setzten die Böhringer Musiker auf die grüne Insel über. Sicher und mit sauberem Ton blies Sven Fischinger das Solo auf dem Bariton. Swingende Melodien, Bluespassagen voller Melancholie sowie interessante Taktwechsel prägten die gefällige Komposition "A Short Story in Blue".

Tanja Hack-Digiser singt

In Mexiko endete der erste Teil des Programms. Die Böhringer Musiker interpretierten das anspruchsvolle Werk "Concertio de Mariachi" von Hektor Sevillanas. Mariachi-Musik ist ein fester Bestandteil der Volkskultur Mexikos. Nach dem feurigen Start mit den typischen und wuchtigen Mariachi-Trompetenklängen erklang ein langsamer Trompetenpart, bevor das krachende Feuerwerksfinale startete.

Auftakt zum zweiten Teil war der "Rekrutenmarsch" von Ernst Mosch. Danach glänzten Gerhard Held (Tenorhorn) und Sven Fischinger (Bariton) als Solisten in der "Zimmermann-Polka" von Antonin Zvacek. Als Kontrast dazu entführten Müller und seine Musiker die Zuhörer im nächsten Stück nach Lateinamerika. Selbst Kochtöpfe wurden von der agilen Rhythmusgruppe eingesetzt.

Einen großen Sonderapplaus gab es für Tanja Hack-Digiser. Sie legte ihr Saxophon zur Seite und sang "Lenas Song" aus dem Film "Wie im Himmel" – und zwar in einem Arrangement von Thiemo Kraas. Eine Wiederholung war fällig.

Als Konzertzugabe spielte die Kapelle den "River Kwai Marsch", der als Werbemelodie für ein deutsches Magenbitterfabrikat bestens bekannt ist. Als Gag verließen die Musiker nach und nach die Bühne, um sich diesem Getränk zu widmen. Nur die Querflöten spielten unermüdlich weiter. Mit einer Weihnachtsmelodie endete das Konzert. Von Johanna Beiter kamen die Informationen zu den einzelnen Stücken.