Zukunft: Entwicklung der Wohn- und Gewerbeflächen aufgezeigt / Konzentration auf den Hauptort

Dietingen. Die Weiterentwicklung des Flächennutzungsplans der Verwaltungsgemeinschaft Rottweil bot einen spannenden Einblick auf die Entwicklung von Wohn- und Gewerbeflächen in Dietingen.

Die Stadt Rottweil sowie die Gemeinden Dietingen, Deißlingen, Wellendingen und Zimmern o. R. sind seit 1974 in der Verwaltungsgemeinschaft Rottweil organisiert. Zu den Aufgaben der Verwaltungsgemeinschaft zählen die gemeinsamen Planungsaufgaben und damit auch die Aufstellung des Flächennutzungsplans.

Der Flächennutzungsplan regelt, wo in einer Gemeinde neue Wohngebiete entstehen sollen oder wo sich Gewerbe ansiedeln kann. Aber auch Flächen für Sondernutzungen für Sport und Freizeit, Tourismus, Verkehr und Energie werden darin festgelegt.

Mit dem Flächennutzungsplan 2030 soll die Chance genutzt werden, den gemeinsamen Raum stärker zu vernetzen und Strukturen zu schaffen, die eine engere Zusammenarbeit fördern, erläuterte Regina Guglielmo vom ausführenden Büro Planstatt Senner im Gemeinderat.

Zieljahr 2030

Im Rahmen der Neuaufstellung für das Zieljahr 2030 wurden bereits vor zwei Jahren Bürger zur Beteiligung aufgefordert, allerdings mit nur geringer Resonanz aus Dietingen, sagte Guglielmo. Aus dem Rat waren lediglich Bürgermeister Frank Scholz und Dietingens Ortsvorsteherin Bettina Baur anwesend.

Wichtig war den Teilnehmern aus Dietingen, dass in Zukunft die Daseinsvorsorge vor Ort gesichert und der Bedarf an seniorengerechtem Wohnraum gedeckt werde. Vieles wurde bereits umgesetzt, und manches wie der Bau von Mehrfamilienhäusern ist derzeit im Werden. Innerörtliche Baulücken, die bei der Betrachtung des Flächennutzungsplans eine wesentliche Rolle spielen, können dadurch geschlossen werden.

Da Rottweil durch die Bundesstraße und den Neckar in seiner Entwicklung begrenzt sei, sei naheliegenden Gemeinden wie Dietingen eine Entlastungsfunktion zugedacht worden. Wobei ländliche Gebiete wie Rotenzimmern und Gößlingen in ihrem dörflichen Charakter nicht beeinträchtigt werden dürften.

Das statistische Landesamt erwartet für Dietingen einen Bevölkerungszuwachs von 285 Einwohnern bis 2030. Das spiegle aufgrund der Nähe zu Rottweil aber nicht den tatsächlichen Bedarf an Fläche wider. Abzüglich der innerörtlichen Bautätigkeit sollten daher mindestens zwölf Hektar neue Wohnflächen ausgewiesen werden. Und zwar im Gewann Scheidenwiesen (Dietingen-Mitte), im Gewann Bubenhalde (bei der Kapellenstraße) und im Gewann Breite (beim Sportplatz).

Behörden und Bürger

Der Flächenbedarf für Gewerbe liege bei null, da im derzeitigen Gewerbegebiet noch 3,3 Hektar für die Überbauung zur Verfügung stehen. Allerdings würde eine Nullausweisung niemanden zufrieden stellen, weshalb 1,3 Hektar angestrebt würden. Anders stellt sich die Situation in Böhringen dar. Böhringen habe ein Potential von sieben Hektar, wobei 12,5 Hektar angestrebt würden. Wohnbautätigkeiten sind im Gewann Brühl/Hummelberg vorgesehen. Für Gößlingen sei keine Flächenzuweisung geplant, da der Bedarf abgedeckt sei, für Rotenzimmern 0,7 Hektar und für Irslingen eine Wohnbaufläche von 1,8 Hektar beim Stadtweg.

Das weitere Verfahren sieht die Beteiligung der Behörden und Bürger vor, bis zum Herbst soll die Bearbeitung abgeschlossen sein.

Parallel wird vom Büro faktorgrün eine Umweltprüfungen mit Blick auf Schutzgüter wie Tiere, Pflanzen, Wasser, Boden und Luft zur Fortschreibung des Plans vorgenommen.