Aus dem Vollen schöpfte Pina Bausch für ihr Tanztheaterstück „Vollmond“. Foto: Laurent Philippe/LP

Wer noch Tickets für die wenigen Tanzaufführungen der Schlossfestspiele haben will, sollte sich sputen. Im Angebot ist auch eine Generalprobe des Wuppertaler Tanztheaters.

Ist es der poetische Titel? Ist es der Deutsche Tanzpreis, den vier prägende Stars des Tanztheaters Wuppertal jüngst zugesprochen bekamen? Die Schlossfestspiele freuen sich in jedem Fall über den großen Ansturm auf Pina Bauschs Tanzstück „Vollmond“. Weil beide Vorstellungen im Forum am 9. und 10. Juni ausverkauft sind, wurde die Generalprobe für das Publikum geöffnet. Am 8. Juni lässt das Tanztheater Wuppertal das Publikum an den Endproben für sein Gastspiel teilhaben; Tickets gibt es zum Einheitspreis von 25 Euro (ermäßigt: 15 Euro).

Die emotionale Kraft von Anziehung und Abwehr, eine Wasserfall-Kulisse in einer magischen Mondnacht, dazu eine ebenso atmosphärische Musik-Melange von René Aubry bis Tom Waits: „Vollmond“ zeigt Pina Bauschs Kunst von ihrer schönsten Seite, schon Wim Wenders räumte dem Stück, das nicht nur mit sprühendem Regen die Bühne flutet, in seiner preisgekrönten Filmhommage „Pina“ eine wichtige Rolle ein. Noch eine Karte zu ergattern, lohnt sich.

Israel Galván Foto: Nicolas Serve

Kein Unbekannter in der Region ist auch Israel Galván. Der Flamenco-Star aus Spanien hat bereits im Stuttgarter Opernhaus unter Beweis gestellt, dass er den Tanz aus Andalusien von allen Folklore-Klischees befreien kann. Mit minimalen Mitteln spinnt er am 20. und 21. Mai in der Karlskaserne ein faszinierendes Universum aus Tönen, Rhythmen, Schritten und Gesten. Gespannt sein darf man, wie er in seiner aktuellen Produktion einem ikonischen Stück Musik begegnet – Strawinskys „Sacre“ wird in der Version für zwei Klaviere live erklingen – und dem Klassik-Hit die Präsenz des eigenen Körpers als perkussives Instrument entgegenhält. Außerdem tanzt Galván zu Musik von Scarlatti und Rzewski.

Szene aus „Hear Eyes Move“ Foto: Thomas Müller

Wer die Musik von György Ligeti mag, freut sich über die Antworten, die Elisabeth Schilling auf die Klavieretüden des Komponisten findet. „Hear Eyes Move“ heißt das Resultat; die Choreografin, die mit einem Solo für Mark Sampson schon am „Dying Swans Project“ von Gauthier Dance beteiligt war, stellt es am am 26. Mai in der Karlskaserne vor. Sie spürt der Bewegung in der Musik nach, die in Ligetis polyrhythmischen, kurzweiligen Etüden nicht nur Cathy Krier an den Tasten, sondern auch den Tanz in jeder Hinsicht herausfordert. Immerhin gehören sie zu den schwierigsten Klavierstücken, die je komponiert wurden. Anlass für diese besondere Begegnung von Musik und Tanz ist der 100. Geburtstag des 2006 verstorbenen Komponisten.

Info

Vollmond
Für die öffentliche Generalprobe steht ein begrenztes Kartenkontingent zum Einheitspreis von 25 Euro pro Karte zur Verfügung, Festspielgäste in Ausbildung erhalten Tickets zu je 15 Euro.

Karten
Tickets sind im Büro der Schlossfestspiele (Marstallstraße 5, Palais Grävenitz), online unter www.schlossfestspiele.de und bei Easy Ticket erhältlich.